Oppositionsführer Suthep Thaugsuban lehnt Neuwahlen ab und will die Regierung durch einen nicht gewählten "Volksrat" ersetzen. Bei Neuwahlen werden Yingluck trotz der Proteste gute Siegchancen eingeräumt, weil die Regierung einen breiten Rückhalt in der armen Landbevölkerung genießt. Thailands Armee hatte zugesichert, sich nicht einzumischen.
Die Regierungschefin erklärte in ihrer TV-Ansprache, sie habe sich zu dem Schritt entschlossen, weil "das Parlament nicht will, dass Thailand oder die Thailänder noch mehr Verluste erleiden müssen. Denn Thailand hat bereits viel gelitten". Vor einer Woche waren die Straßenproteste eskaliert, die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Mindestens vier Menschen kamen dabei ums Leben, mehr als 260 Menschen wurden verletzt.
Am Montag gingen erneut Zehntausende auf die Straßen - allerdings war es nicht die Million, die die Organisatoren erwartet hatten. Den ganzen Tag über verursachten die Demonstranten in Bangkok riesige Staus, als sie mit Trillerpfeifen und Fahnen - eine davon 50 Meter lang - in langen Protestzügen durch die Straßen zogen. Viele von ihnen trugen blau-weiß-rot, die Farben der Thailändischen Flagge.
Suthep Thaugsuban, der die Straßenproteste anführt, lehnte Neuwahlen als "irrelevant" ab. "Wir haben unser Ziel noch nicht erreicht. Die Auflösung des Parlaments ist nicht unsere Absicht", sagte er. Suthep rief seine Anhänger zum Durchhalten auf und ermutigte sie, auf den Straßen zu übernachten: "Wenn man etwas investiert, muss man Erfolg haben - und wenn man sein Ziel nicht gleich erreicht, geht man nicht nach Hause."
Sofortige Neuwahlen lehnt die Opposition ab, weil sei davon ausgeht, dass die Regierung dabei dank der Unterstützung der Bauern erneut einen Sieg erringen würde. Thaksin Shinawatra, der frühere Ministerpräsident und Bruder von Yingluck Shinawatra, hatte sich mithilfe hoher Reissubventionen die Stimmenmehrheit der armen Landbevölkerung gesichert.
(Quelle: salzburg24)