Den Angaben der Regierung zufolge lag die Beteiligung mit 38,4 Prozent noch rund zehn Prozentpunkte unterhalb der zweiten Runde der Präsidentenwahl am 11. August. Die Regierung gab zu, dass dies weniger war als erhofft. Rund 6,5 Millionen Menschen waren zur Abstimmung berechtigt.
Die Abstimmung am Sonntag war ruhig und ohne größere Zwischenfälle verlaufen. Die befürchteten Anschläge radikaler Gruppen blieben aus. Die Abstimmung soll das westafrikanische Land wieder auf den Weg der Demokratie bringen. Der Wahlkampf war von anhaltenden Kämpfen zwischen Soldaten und Islamisten überschattet worden.
Seit einem Militärputsch im März 2012 gibt es in Mali keine demokratisch legitimierte Regierung mehr. Tuareg-Rebellen und mehrere islamistische Gruppen nutzten das Machtvakuum nach dem Sturz des Präsidenten, um vorübergehend den gesamten Norden Malis unter ihre Kontrolle zu bringen. Erst die militärische Intervention Frankreichs im Jänner stoppte den Vormarsch der Islamisten nach Süden.
Ein erster Schritt in Richtung einer Normalisierung der Verhältnisse war die Präsidentschaftswahl in diesem Sommer. Aus der Stichwahl am 11. August ging der frühere Regierungschef Ibrahim Boubacar Keita als Sieger hervor. Er hofft nun bei der Parlamentswahl auf eine Mehrheit für seine Sammlungsbewegung für Mali, um Reformen anpacken zu können.
(Quelle: salzburg24)