Aus Unzufriedenheit mit der Parteiführung liefen acht UBP-Abgeordneten zur Opposition über, die daraufhin im Juni mit einem Misstrauensvotum die Regierung stürzte. Die vorgezogenen Parlamentswahlen überlagerten die Debatte über eine Wiederaufnahme der Verhandlungen über die Wiedervereinigung der seit 1974 geteilten Insel. Die türkische Armee hatte damals infolge eines Staatsstreichs griechisch-zypriotischer Nationalisten den Norden der Insel besetzt. Die Putschisten wollten mit Unterstützung Athens den Inselstaat an Griechenland anschließen.
Zwar besitzt die Regierung in Nikosia de facto seit Jahrzehnten keine Kontrolle mehr über den türkischen Nordteil der Insel, doch gilt dieser völkerrechtlich weiterhin als Bestandteil des zypriotischen Staates. Die Unabhängigkeit Nordzyperns wird allein von der Türkei anerkannt. Verhandlungen über eine Wiedervereinigung stecken fest, seitdem die griechische Bevölkerung im Süden in einem Referendum 2004 einen UNO-Plan zur Wiedervereinigung abgelehnt hatte. Trotz der Ablehnung des Plans trat Zypern im selben Jahr der Europäischen Union bei.
(Quelle: salzburg24)