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Passagiere beschimpften Besatzung

Verteidiger: "Schettino ist kein Feigling".
Veröffentlicht: 12. November 2013 13:17 Uhr
Im Prozess um die Havarie der Costa Concordia mit 32 Toten im Jänner 2012 ist am Dienstag der Chefmechaniker des Kreuzfahrtschiffs vernommen worden. "Obwohl wir ihnen zu helfen versuchten, haben uns die Passagiere beschimpft. Es war nicht einfach, die Notsituation an Bord zu meistern", sagte Hugo Di Piazza dem Gericht in Grosseto.
SALZBURG24 (Daniel Pichler)

Im Motorraum sei Panik ausgebrochen, nachdem Wasser eingedrungen war. Kapitän Francesco Schettino, der sich unter anderem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung verantworten muss, zeigte sich über ein positives Ende des gegen ihn laufenden Verfahrens optimistisch. "Ich bin zuversichtlich", sagte Schettino im Gespräch mit Journalisten vor Beginn der Verhandlung am Dienstag. "Aus dem Prozess geht hervor, dass Schettino kein Feigling ist und dass er das Schiff nicht verlassen hat. Es ist offenkundig, alle mussten das Schiff räumen", sagte sein Verteidiger Donato Laino.

Schettino wird vorgeworfen, das Schiff aus Leichtsinn zu nahe an die Küste gesteuert zu haben. Die Costa Concordia war mit mehr als 4.200 Menschen an Bord vor der Insel Giglio auf einen Felsen gefahren und teilweise gekentert. An Bord befanden sich auch 77 Österreicher, die sich alle retten konnten. Schettino muss sich seit Juli als einziger Angeklagter im Prozess verantworten.

"Schettino sprang ins Beiboot"

Gegen Kapitän Francesco Schettino wurden im Laufe des Prozessgeschehens erneut massive Vorwürfe laut. So soll er von Deck 4 der sinkenden Costa Concordia in ein Beiboot gesprungen sein, nachdem sich das Kreuzfahrtschiff stark geneigt hatte. Dies berichtete ein angehender Offizier, der sich in der Unglücksnacht am 13. Jänner 2012 nahe Schettino befand. Der Mann wurde als Zeuge bei dem Prozess um die Havarie der Costa Concordia vernommen.

"Als sich das Beiboot in Bewegung setzte, hat sich das Schiff auf eine Seite geneigt. Das Deck, auf dem wir uns befanden, sank. Auf dem Weg zur Insel Giglio haben wir mehrere Passagiere aus dem Wasser geholt", berichtete der Zeuge.

Inzwischen wird das Wrack der Costa Concordia in Hinblick auf den Winter stabilisiert. Im Frühjahr soll das Schiff zur Zerstückelung in einen italienischen Hafen gebracht werden.

(APA)

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(Quelle: salzburg24)

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