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Paulina-Mord: Selbstmord von Tatverdächtigem ändert nichts

Veröffentlicht: 18. Oktober 2011 12:57 Uhr
Nach dem Selbstmord von Paulinas Stiefvater tun sich Fragen auf. Aber der Tod des Verdächtigen ändert nichts an der Strategie für den Verteidiger des beschuldigten Sohnes.
Oliver Klamminger
Durch den Tod des Hauptverdächtigen im Mordfall der 14-jährigen Bad Ischler Schülerin Paulina "ist der persönliche Eindruck des schuldigen Täters bei den Geschworenen nicht vorhanden", sagte der Anwalt des verbleibenden 19-jährigen Beschuldigten, des Sohnes des Toten und Stiefbruders des Opfers, Farid Rifaat am Dienstag zur APA. Der Stiefvater des Mädchens hatte sich am Montag in seiner Zelle in der Justizanstalt Wels erhängt. Das ändere jedoch nichts am Sachverhalt, so Rifaat."Durch den Wegfall des einzigen Schuldigen ist ein Beweismittel verloren gegangen", bedauerte der Jurist. Das sei ein Minus in jede Richtung. Die Aussagen des Mannes bei der Polizei würden zwar verlesen. Um sich ein richtiges Gesamtbild zu machen, würde aber der persönliche Eindruck fehlen. Seine Verteidigungsstrategie werde er aber beibehalten, so Rifaat.

Paulinas Stiefbruder betroffen vom Tod des Vaters

Seinen 19-jährigen Mandanten habe die Nachricht vom Tod seines Vaters sehr getroffen. "Aber das ändert nichts. Er hat sich nie auf den Vater ausgeredet, der Vater hat ja alles bestätigt", erklärte Rifaat. Der 48-Jährige habe seinen Sohn gezwungen, bei dem Mord zu helfen, betonte der Anwalt. Er setzt große Hoffnungen auf eine Expertise des Gerichtspsychiaters Reinhard Haller. "Ich gehe davon aus, dass das Gutachten zeigen wird, dass mein Mandant seinem Vater hörig war."

Vater schrieb Abschiedsbrief

Derzeit sehe er keinen Grund, mit dem Verteidiger des Verstorbenen, Andreas Mauhart, in Kontakt zu treten, so Rifaat. Vor allem werde der 19-Jährige Mauhart kein Mandat erteilen. Ein informelles Gespräch könne notwendig werden. "Wenn sich eine Frage ergibt, werde ich mit ihm reden." Sollte der Vater seinem rechtlichen Vertreter etwas mit der Bitte, das zugunsten seines Sohnes zu nützen, mitgeteilt haben, dann gehe Rifaat davon aus, dass der Anwalt ihn das wissen lassen werde. Mauhart habe einen Abschiedsbrief seines Mandanten erhalten, hieß es in einem Bericht der Kronen Zeitung (Dienstag-Ausgabe). Darin solle der Mann den Anwalt ersuchen, die Verteidigung seines Sohnes zu übernehmen. Er habe diesen Brief wahrscheinlich in der Nacht vor seinem Selbstmord geschrieben. (apa)

(Quelle: salzburg24)

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