Die ägyptische Polizei hat am Freitag Kundgebungen der islamistischen Muslimbruderschaft unter Einsatz von Tränengas aufgelöst. Mehrere Menschen seien verletzt worden, berichteten ägyptische Medien. Die Ordnungskräfte stoppten Demonstrationszüge in der Hauptstadt Kairo in den Stadtteilen Nasr City und Gizeh, hieß es in den Meldungen. Landesweit seien 85 Demonstranten festgenommen worden.
Die Muslimbruderschaft hatte zu Protesten gegen die strafrechtliche Verfolgung des aus ihren Reihen stammenden Ex-Präsidenten Mursi aufgerufen. Die Staatsanwaltschaft hatte den im Juli vom Militär abgesetzten und seitdem inhaftierten Politiker vor zwei Tagen wegen Terrorismus und Spionage angeklagt.
Im Norden der Halbinsel Sinai wurden bei einem Feuergefecht mit Extremisten zwei ägyptische Soldaten getötet. Sieben weitere Armeeangehörige erlitten bei dem bewaffneten Zusammenstoß in der Grenzstadt Rafah nahe dem Gazastreifen Verletzungen, bestätigten Sicherheitskreise in der Provinzhauptstadt Al-Arish. Die Militäreinheit hatte einen Führer der Al-Kaida-nahen Militanten auf dem Sinai verfolgt, als es zu dem Schusswechsel kam.