Die Demonstrationen schickten "eine Botschaft über das ganze Land, dass wir nicht die Füße still halten werden", sagte Martins Vater Tracy dem Fernsehsender CNN. Die Mutter des unbewaffneten Buben, der von einem Nachbarschaftswächter erschossen worden war, wollte ihrerseits an einem Protestmarsch durch New York teilnehmen.
Am Vorabend hatte sich US-Präsident Barack Obama erstmals seit dem umstrittenen Freispruch im Prozess um den Tod des schwarzen Teenagers Trayvon Martin sehr persönlich vor der Kamera geäußert. "Vor 35 Jahren hätte ich Trayvon Martin sein können", sagte Obama am Freitag in Washington.
Der erste afroamerikanische US-Präsident zeigte Verständnis für den Unmut vieler Schwarzer über das Urteil, zumal die "historische Ungleichbehandlung" im Justizsystem bei Afroamerikanern weiterhin präsent sei. Zugleich mahnte er die Demonstranten für Samstag zur Besonnenheit: Gewalt würde Martins Tod "entehren", sagte Obama. Tatsächlich seien viele Schwarze in den USA noch immer argwöhnische Blicke wegen ihrer Hautfarbe gewohnt.
Zimmerman hatte den 17-jährigen Martin am 26. Februar 2012 in der Stadt Sanford in Florida erschossen. Ein Geschworenengericht glaubte seiner Version, dass der Jugendliche ihn zuerst attackiert und er selbst nur in Notwehr gehandelt habe. Der Fall hatte hohe Wellen geschlagen, auch wegen Rassismusvorwürfen. Außerdem warf er ein Schlaglicht auf das "Stand your Ground"-Gesetz ("Weiche nicht zurück"), welches Menschen in Florida und rund 30 anderen US-Bundesstaaten ein weitreichendes Recht zur Selbstverteidigung einräumt.
(Quelle: salzburg24)