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Pussy-Riot-Mitglieder gründeten Hilfszentrum

Veröffentlicht: 13. März 2014 15:26 Uhr
Die Pussy-Riot-Aktivistinnen Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina haben ein Hilfszentrum für Häftlinge gegründet. Das Büro befindet sich inmitten von Straflagern in der Region Mordwinien, wie die beiden Musikerinnen am Donnerstag mitteilten. Gefangene können den Angaben zufolge Missbrauchsfälle telefonisch melden. Zudem sollen sie rechtliche Beratung erhalten.

Russlands Arbeitslager sind für ihre extrem harten Bedingungen bekannt. "Sie können dich schlagen oder sogar zu Tode prügeln, und niemand erfährt davon", sagte Aljochina in einer online verbreiteten Videobotschaft. Die Einrichtung diene dem Schutz von Menschenrechten, betonte Tolokonnikowa. Mordwinien verfüge wohl über das "furchterregendste Netzwerk von Straflagern". Tolokonnikowa war selbst in einem der Gefängnisse rund 640 Kilometer östlich von Moskau untergebracht.

Geleitet wird das Hilfszentrum von dem ehemaligen Gefängnis-Psychologen Wladimir Rubaschni. Die Häftlinge würden in den Lagern zu schlechteren Menschen, da man sie "wie Vieh" behandle, sagte Rubaschni. Die Rückfallrate in Russland sei daher weltweit eine der höchsten.

Tolokonnikowa und Aljochina hatten 2012 an einem sogenannten Punkgebet in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale teilgenommen, das sich gegen den heutigen Präsidenten Wladimir Putin richtete. Sie wurden wegen Rowdytums zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt. Die beiden Aktivistinnen beklagten sich mehrfach über ihre Haftbedingungen. Tolokonnikowa trat aus Protest gegen ihre Behandlung in einen Hungerstreik. Im Dezember kamen beide durch eine Amnestie vorzeitig frei.

Seitdem traten Tolokonnikowa und Aljochina unter anderem in New York an der Seite von Madonna bei einem von Amnesty International organisierten Konzert auf. Über die Gründung des Hilfszentrums für Gefangene hatten sie im Februar bereits bei einem Besuch in Berlin gesprochen. Am Rande der Olympischen Winterspielen in Sotschi gerieten sie im Februar mit russischen Bereitschaftspolizisten aneinander. In Moskau wurden sie Ende Februar während einer Protestkundgebung gegen die Verurteilung von Regierungsgegnern festgenommen.

(Quelle: salzburg24)

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