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Putin demonstriert mit Krim-Besuch Stärke

Veröffentlicht: 09. Mai 2014 20:27 Uhr
Mitten in der Ukraine-Krise demonstriert der russische Präsident Putin militärische Stärke. Nach der Abnahme einer ungewöhnlich großen Parade in Moskau anlässlich des Siegs über Nazi-Deutschland besuchte er die Halbinsel Krim - erstmals seit deren Eingliederung in die Russische Föderation im März. Die Machtdemonstration stieß umgehend auf Kritik im Westen.

In der Ostukraine lieferten sich zwei Tage vor dem geplanten Referendum über eine Abspaltung der Region Armee und prorussische Kräfte heftige Kämpfe. In der Hafenstadt Mariupol wurden dabei nach ukrainischen Angaben 20 Separatisten getötet. Der russische Außenminister Lawrow drängte dennoch auf einen Dialog zwischen Regierung und Separatisten unter Vermittlung der OSZE.

"Das Jahr 2014 wird in die Annalen unseres Landes eingehen", sagte Putin nach einer Militärparade in Sewastopol auf der Halbinsel am Schwarzen Meer. Russland sei mit der Krim stärker geworden. Zugleich mahnte er vom Ausland die Achtung russischer Rechte an. "Wir behandeln alle Länder, alle Völker mit Respekt", sagte Putin. Russland verlange daher, ebenso behandelt zu werden. Dazu gehöre die Wiederherstellung historischer Gerechtigkeit und das Recht auf Selbstbestimmung.

Die ukrainische Regierung warf Putin vor, mit dem Besuch zu einer weiteren Eskalation der Krise beizutragen. Das Außenministerium in Washington und die EU-Außenbeauftragte Ashton bezeichneten Putins Reise auf die Krim zum Jahrestag als unangemessen und provokativ. Ähnlich äußerte sich NATO-Generalsekretär Rasmussen.

Vor 70 Jahren hatte die Rote Armee die Krim von den deutschen Truppen zurückerobert. In der Hafenstadt Sewastopol ist die russische Schwarzmeerflotte stationiert. In einem international nicht anerkannten Referendum hatten sich die Bewohner der Krim im März für einen Beitritt zu Russland ausgesprochen.

Bevor Putin auf die Krim flog, erinnerte er auf dem Roten Platz in Moskau in einer Rede vor Tausenden Soldaten und Kriegsveteranen an die Opfer des Faschismus. Den Konflikt in der Ukraine erwähnte er nicht. Die russische Führung macht neo-faschistische Kräfte für die Destabilisierung der Lage in der Ukraine verantwortlich. "Der eiserne Wille des sowjetischen Volkes, seine Furchtlosigkeit und Ausdauer haben Europa vor der Sklaverei bewahrt", sagte Putin. Russland habe die Nazis besiegt. Bezahlt worden sei dies mit Millionen von Opfern. Über den Roten Platz donnerten Kampfflugzeuge und Hubschrauber. Der 9. Mai gilt als einer der wichtigsten Feiertage in Russland.

In der Ukraine wurden die traditionellen Paraden meist abgesagt. Die Feiern fanden überwiegend in deutlich kleinerem Rahmen statt. Landesweit legten Menschen Blumen an Gedenkstätten nieder. Die prowestliche Führung hatte vor Provokationen russischer Agenten gewarnt.

In der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol wurden bei Kämpfen zwischen Sicherheitskräften und prorussischen Separatisten nach Angaben von Innenminister Awakow rund 20 Aufständische getötet. Separatisten hätten versucht, das Polizeipräsidium zu stürmen. Dabei habe es in dem Gebäude Feuergefechte gegeben. Einige Separatisten seien geflüchtet.

Die ukrainischen Sicherheitskräfte haben gepanzerte Fahrzeuge in die rund 500.000 Einwohner zählende Stadt gebracht. Mariupol liegt in der von prorussischen Kämpfern ausgerufenen "Volksrepublik", die in den vergangenen Tagen Schauplatz schwerer Gefechte war. Prorussische Kräfte halten in mehreren Städten der industriereichen Ostukraine Regierungsgebäude besetzt. Sie wollen am Sonntag ein Unabhängigkeitsreferendum nach dem Vorbild der Abstimmung auf der Krim abhalten.

(Quelle: salzburg24)

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