Wegen der Anschläge hatten die meisten Städte in Russland zu Silvester die Sicherheitsvorkehrungen extrem verstärkt oder Feiern ganz abgesagt. Das Staatsoberhaupt besuchte am Mittwoch Überlebende der Anschläge im Krankenhaus und legte Rosen an einem der beiden Tatorte nieder.
Minutenlang hielt der Präsident an der Stelle, an der ein Selbstmordattentäter am Montag einen Linienbus gesprengt hatte, inne, um die brennenden Kerzen zu betrachten und mit Anrainern zu sprechen. "Wir werden alles tun, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten", sagte Putin.
Bei den beiden Bombenanschlägen in einem Bus und im Bahnhof waren am Sonntag und am Montag insgesamt mindestens 34 Menschen getötet und 72 verletzt worden. Die Attentate innerhalb von nur 24 Stunden schüren Sorgen um die Sicherheit der Olympischen Winterspiele, die in fünf Wochen im Schwarzmeerkurort Sotschi beginnen.
Islamisten aus dem Konfliktgebiet Nordkaukasus hatten gedroht, die Wettkämpfe zu stören. Die Spiele gelten auch als Prestigeprojekt Putins. Wolgograd, das bis 1961 Stalingrad hieß, liegt etwa 700 Kilometer von Sotschi entfernt.
Putin appellierte zu Beginn des neuen Jahres an seine Landsleute, sich auf die Olympischen Spiele zu freuen. Russland sei immer dann stark gewesen, wenn seine Menschen zusammengehalten hätten. Bei einem Treffen in Wolgograd befahl er den Chefs des Inlandsgeheimdiensts FSB und des Innenministeriums, die Sicherheit in der Stadt rund 1000 Kilometer südlich von Moskau zu verstärken. "Sagen Sie mir, welche Maßnahmen sie ergreifen", forderte er den FSB-Chef Alexander Bortnikow auf. Das Staatsfernsehen zeigte Bilder des Treffens.
Wegen der Attentate hatte Putin kurzfristig seine traditionelle TV-Neujahrsansprache geändert. Da er im vorproduzierten Fernsehclip die Terrorakte nicht erwähnt hatte, musste er schnell eine aktualisierte Version aufnehmen. "Das war eine Premiere", sagte sein Sprecher Dmitri Peskow.
(Quelle: salzburg24)