S24 Archiv

Putin spricht in Wien mit Fischer und Faymann

Erneut kritischer Besuch in Wien: Wladimir Putin
Veröffentlicht: 22. Juni 2014 08:37 Uhr
Nach dem türkischen Premier Recep Tayyip Erdogan besucht am Dienstag gleich wieder ein derzeit äußerst umstrittener Staatsmann Wien: Russlands Präsident Wladimir Putin kommt zu einem eintägigen Arbeitsbesuch. Er wird dabei zu Gesprächen mit Bundespräsident Heinz Fischer und Bundeskanzler Werner Faymann zusammentreffen. Es sei wichtig, "Kanäle offen zu halten", meinte Fischer.

Naturgemäß wird Putins Visite von den Vorgängen in der Ukraine und dem Anteil Moskaus an dem blutigen Konflikt in seinem südöstlichen Nachbarstaat geprägt sein. Der Bundespräsident will jedenfalls "alle offenen Fragen ansprechen", wozu auch die Situation in der Ukraine und Möglichkeiten zur Eindämmung des Konflikts im Osten des Landes gehörten.

Gerade in einer solch schwierigen Situation ist es für Fischer wichtig, "Kanäle offen zu halten und miteinander zu reden". Damit weiche Österreich auch nicht von der EU-Linie ab - mit Sanktionen belegte Personen dürfen nicht einreisen -, sondern versuche im Gegenteil, einen Beitrag zur Lösung der Probleme zu liefern. "Konflikte kann man nur im Dialog und im Gespräch lösen", bekräftigte Fischer.

Schließlich erhofft sich der Bundespräsident von dem Treffen mit Putin - an dem auch Außenminister Sebastian Kurz und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner teilnehmen werden, den russischen Standpunkt "im Original kennenzulernen". Betont wird seitens der Präsidentschaftskanzlei, dass der Besuch Putins keine Haltungsänderung Österreichs in Bezug auf die Annexion der Krim durch Russland bedeute, die der Bundespräsident wiederholt als klar völkerrechtswidrig kritisiert hat.

Nach seinem Besuch in der Hofburg und einem gemeinsamen Mittagessen mit Fischer wird der russische Präsident dann auch noch am Ballhausplatz vorbeischauen - wo man Putins Gespräch mit Bundeskanzler Faymann ebenfalls als Versuch sieht, die verfahrene Situation in der und um die Ukraine zu entschärfen. "Österreich als neutrales Land kann die Funktion eines Brückenbauers einnehmen", erklärte eine Faymann-Sprecherin gegenüber der APA.

Nach seinen politischen Gesprächen wird der russische Präsident am Dienstagabend auch noch die Wirtschaftskammer besuchen und dort eine Rede halten. Über deren Inhalt waren allerdings keinerlei Details in Erfahrung zu bringen.

Im Rahmen des Putin-Besuchs will der russische Staatskonzern Gazprom laut Kreml auch einen Vertrag über den Bau der Gaspipeline South Stream unterzeichnen, die ab 2017 russisches Gas nach Österreich bringen soll. Vonseiten der OMV war dazu keine Stellungnahme zu erhalten.

Putin wird in Wien aber auch den Schweizer Bundespräsidenten Didier Burkhalter treffen, der in seiner Funktion als OSZE-Vorsitzender an der Jahreskonferenz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (teilnimmt. Auch Ivica Dacic, der Außenminister Serbiens, das 2015 den OSZE-Vorsitz von der Schweiz übernimmt, wird bei dem Treffen dabei sein.

Wie im Fall Erdogans ist auch ein Putin-Besuch in Wien nicht ohne Protestveranstaltungen denkbar: Die Plattform "To Russia With Love Austria" hat bereits einen "Regenbogen-Marsch" gegen die homophobe Gesetzgebung und Menschenrechtsverletzungen in Russland angekündigt. Die Grünen kritisieren, dass der russische Präsident keine Zeit für einen Besuch im Parlament erübrigen will.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

22.10.2018
S24 Archiv

Laudamotion schließt Station in Salzburg

Von Nicole Schuchter
15.10.2018
S24 Archiv

Auto brennt in Anif völlig aus

Von Jacqueline Winkler
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken