"Der mögliche Angriff der USA gegen Syrien, ungeachtet des starken Widerstandes von vielen Staaten und wichtiger politischer und religiöser Anführer einschließlich des Papstes, wird mehr unschuldige Opfer und eine Eskalation zur Folge haben und den Konflikt möglicherweise weit über Syriens Grenzen hinaustragen. Ein Angriff würde zu einer Zunahme der Gewalt führen und eine neue Welle des Terrors auslösen. (...)
Er könnte das gesamte System von internationalem Recht und Ordnung aus dem Gleichgewicht werfen. (...)
Syrien erlebt keinen Kampf für Demokratie, sondern einen bewaffneten Konflikt zwischen der Regierung und Opposition in einem multireligiösen Land. Es gibt nur wenige Verfechter von Demokratie in Syrien, aber mehr als genug Al-Kaida-Kämpfer und Extremisten aller Art, die die Regierung bekämpfen. (...)
Russland hat sich von Anfang an für einen friedlichen Dialog eingesetzt, der es den Syrern ermöglicht, einen Kompromissplan für ihre eigene Zukunft auszuarbeiten. Wir schützen nicht die syrische Regierung, sondern das Völkerrecht. Wir müssen den UN-Sicherheitsrat nutzen und glauben, dass der Schutz von Recht und Ordnung in der heutigen komplexen und unruhigen Welt eine der wenigen Möglichkeiten ist, um zu verhindern, dass internationale Beziehungen ins Chaos abgleiten.
Das Gesetz ist immer noch das Gesetz, und wir müssen ihm folgen, ob es uns gefällt oder nicht. Unter dem derzeitigen Völkerrecht ist Gewalt nur zur Selbstverteidigung oder nach einer Entscheidung des UN-Sicherheitsrates erlaubt. Alles andere wäre mit Blick auf die Charta der Vereinten Nationen inakzeptabel und würde einen Akt der Aggression darstellen. (...)
Niemand zweifelt daran, dass in Syrien Giftgas eingesetzt wurde. Aber es gibt jeden Grund zu glauben, dass es nicht von den syrischen Streitkräften, sondern von den Oppositionskräften benutzt wurde, um eine Intervention ihrer mächtigen ausländischen Förderer zu provozieren, die sich damit auf die Seite der Fundamentalisten stellen würden. Berichte darüber, dass die radikalen Kämpfer einen neuen Angriff vorbereiten - diesmal gegen Israel - können nicht ignoriert werden.
Es ist alarmierend, dass für die USA militärisches Eingreifen in die internen Konflikte andere Nationen alltäglich geworden ist. (...) Millionen auf der ganzen Welt sehen Amerika zunehmend nicht als Modell der Demokratie, sondern als , der sich allein auf rohe Gewalt verlässt. (...)
Aber Gewalt hat sich als ineffektiv und zwecklos erwiesen (...)
Wir müssen damit aufhören, die Sprache der Gewalt zu verwenden, und auf den Pfad der zivilisierten diplomatischen und politischen Lösungen zurückkehren. (...)"
(Quelle: salzburg24)