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Raketen über Tel Aviv: Flugverkehr gestoppt

Veröffentlicht: 11. Juli 2014 11:04 Uhr
Militante Palästinenser im Gazastreifen haben am Freitag erneut den Großraum Tel Aviv mit Raketen beschossen. In der Stadt heulten am Vormittag die Sirenen. Über Lautsprecher wurden die Menschen aufgerufen, in Schutzräume zu eilen.

Es waren mehrere dumpfe Explosionen zu hören. Die Armee teilte mit, drei Raketen seien über dem Großraum der Küstenmetropole abgefangen worden.

 


Der bewaffnete Hamas-Flügel teilte über Twitter mit, die Organisation habe den internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv mit vier Raketen des Typs M-75 angegriffen. Die israelische Nachrichtenseite "ynet" berichtete, der Flugverkehr sei während des Raketenalarms gestoppt worden. Ein Sprecher des Flughafens war zunächst nicht zu erreichen.

In der Hafenstadt Ashdod wurde bei einer Raketensalve eine Tankstelle getroffen. Es kam zu einem Brand mit meterhohen Flammen und einer Rauchsäule. Mehrere Menschen seien bei dem Vorfall im Süden Israels verletzt worden, berichtete Israels staatlicher Rundfunk. Demnach befindet sich einer der Verletzten in einem lebensbedrohlichen Zustand. Nähere Angaben zur Zahl der Opfer machte der Sender nicht.

Einmarsch als "letzte Option"

Israels Armee hat inzwischen einer möglichen Bodenoffensive im Gazastreifen drei Infanteriebrigaden an die Grenze zu dem palästinensischen Gebiet verlegt. Ein oder zwei weitere Brigaden sollten demnächst zur Verstärkung anrücken, sagte ein Militärsprecher am Freitag. Insgesamt seien bereits 33.000 israelische Reservisten mobilisiert worden. Ein Einmarsch sei die "letzte Option", betonte der Sprecher.

Israel setzt Angriffe fort

Die israelischen Streitkräfte hatten in der Nacht ihre Luftangriffe auf den Gazastreifen fortgesetzt. Bei einem Angriff auf das Haus eines Mitglieds der militanten Organisation Islamischer Jihad in Rafah seien fünf Menschen getötet worden, darunter eine Frau, sagte ein Sprecher der palästinensischen Rettungsdienste. 15 Menschen seien dabei verletzt worden.

Raketen aus dem Libanon abgefeuert

Erstmals seit Beginn des jüngsten Gaza-Konflikts wurde auch aus dem Libanon ein Geschoß auf Israel abgefeuert. Eine Armeesprecherin in Tel Aviv bestätigte am Freitag, ein Geschoß sei in der Früh in der Nähe der Grenzstadt Metullah gefunden worden. Es gab keine Berichte zu möglichen Opfern.

US-Präsident Barack Obama hat dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu unterdessen in einem Telefonat angeboten, bei Verhandlungen über eine Feuerpause im Konflikt mit den Palästinensern zu vermitteln. Das teilte das Weiße Haus am Donnerstag mit. Obama habe sich besorgt geäußert, dass die Kämpfe weiter eskalieren könnten. Zugleich verurteilte der US-Präsident abermals scharf den anhaltenden Raketenbeschuss auf Israel "durch die Hamas und andere Terrororganisationen im Gazastreifen".

Netanyahu kündigte am Donnerstagabend nach mehr als sechsstündigen Beratungen mit seinem Sicherheitskabinett "weitere Stufen" des Militäreinsatzes gegen die Extremisten im Gazastreifen an. "Die Operation geht voran wie geplant", sagte Netanyahu. Zuvor hatte der Regierungschef bekräftigt, eine Feuerpause stehe nicht auf der Tagesordnung und er verhandle momentan auch mit niemandem.

 


Zahl der Toten stieg auf 98.670

Die Zahl der Toten bei den israelischen Luftangriffen im Gazastreifen stieg inzwischen nach palästinensischen Angaben auf 98. 670 Menschen seien seit Beginn der Offensive verletzt worden, teilte der Sprecher der örtlichen Rettungsdienste, Ashraf al-Kidra, am Freitag über Twitter mit.

Die Weltgesundheitsorganisation warnt bereits vor einem Kollaps der medizinischen Versorgung im Gazastreifen und im Westjordanland. Es mangle in den Palästinensergebieten an Medikamenten ebenso wie an Treibstoff für die Generatoren der Krankenhäuser, erklärte die WHO. Bei der Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der Hamas seien unter anderen vier Kliniken beschädigt worden. (APA)

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(Quelle: salzburg24)

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