Erstmals seit Inkrafttreten eines umstrittenen Verbots von "Homosexuellen-Propaganda" hat Russland vier Ausländer wegen Verstoßes gegen das Gesetz bestraft. Die niederländischen Homosexuellen-Aktivisten dürften drei Jahre lang nicht mehr einreisen, erklärte ein Sprecher der Migrationsbehörde der Agentur Interfax. Die zwei Frauen und zwei Männer hätten gegen die Visumvorschriften verstoßen.
Anstatt sich wie im Visumantrag angegeben um Kulturaustausch zu kümmern, hätten sie in einem Jugendlager nahe der nordrussischen Großstadt Murmansk mit Minderjährigen über Homosexualität gesprochen. Das ist laut dem von Kremlchef Putin unterzeichneten Gesetz unter Androhung einer Geldstrafe verboten.
Camp-Veranstalter Sergej Alexejenko wies die Vorwürfe auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa als "Humbug" zurück. In dem Lager seien keine Minderjährigen gewesen. Die Niederländer waren wegen der Städtepartnerschaft mit Groningen nach Murmansk gekommen. Dort drehten sie einen Dokumentarfilm über Homosexuelle, der beschlagnahmt wurde.