Die Theorie, die der 71-jährige Huonder mit seiner Schrift als unwahr zu entlarven versucht, ist jene des "Genderismus". Dessen Ziel sei es, dass jede sexuelle Identität als gleichwertig akzeptiert werde. "Der Genderismus betrachtet jede sexuelle Praxis (lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell) als gleichwertig mit der Heterosexualität."
Die konkrete Durchsetzung dieser "Ideologie" zeige sich nicht nur in den "vermeintlichen Rechten" der Homosexuellen, sondern auch in der "(Homo)-Sexualisierung der Kinder in Kindergarten und Schule", schreibt der als ausgesprochen konservativ geltende Churer Oberhirte weiter. "Eine unmoralische sexuelle Aufklärung zerstört in den Heranwachsenden jedes Feingefühl."
Kinder müssten sich in der stabilen Ehe ihrer Eltern entfalten können - der biologischen Eltern notabene. "Die Auslieferung von Kindern an gleichgeschlechtliche Paare beraubt sie der Grundlage einer gesunden psychischen Entwicklung."
Mehrere Zeitungen zitierten am Sonntag aus dem "Wort des Bischofs" (Hirtenbrief), das auch der Nachrichtenagentur sda vorliegt. Verfasst hat Huonder das Rundschreiben an die Gläubigen im Hinblick auf den internationalen Menschenrechtstag vom Dienstag.
Hohe Wellen warf Huonders Hirtenbrief aus dem Vorjahr, in dem er sich dafür ausgesprochen hatte, geschiedene Wiederverheiratete von den Sakramenten auszuschließen. In der Folge wehrten sich viele Pfarrer des Bistums Chur, den Brief im Gottesdienst zu verlesen.
(Quelle: salzburg24)