Der Priester solle die Betroffenen dann segnen statt ihnen die Kommunion zu erteilen, teilte die Ostschweizer Diözese am Sonntag mit. Bischof Huonder rufe den Papst auf, diese Praxis weltweit offiziell zu erklären.
Huonders Sprecher präzisierte auf Nachfrage der Nachrichtenagentur sda, dass weitere Personengruppen in einer "irregulären Situation" leben. Auch die Verwendung von nicht-natürlichen Verhütungsmethoden, das Zusammenleben vor der Eheschließung oder der versuchte Kommunionsempfang nach einem Streit und ohne Versöhnungsversuch begründe eine solche Situation.
Dass Personen in "irregulären Situationen" die Kommunion nicht bekommen können, ist laut dem Sprecher nicht als Verbot der Kirche zu sehen. "Die Aussage ist vielmehr die: Das Sakrament wirkt dann gar nicht", sagte er.
Papst Franziskus will in einer Umfrage herausfinden, wie es um die "pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung" steht. Das Bistum Chur kommt aufgrund der Rückmeldungen aus den drei Bistumsregionen zu keinem erfreulichen Ergebnis.
Die Meinung der Kirche sei gesellschaftlich kaum noch relevant, heißt es in der Rückmeldung etwa. Einer Mehrheit der Gläubigen seien wesentliche Inhalte der katholischen Glaubenslehre nicht mehr bekannt. Der Mangel an Glaubenswissen sei zu groß, um darin nicht auch ein Versagen der kirchlichen Verkündigung zu erkennen.
In Italien hat sich ein katholischer Bischof unterdessen für die staatliche Anerkennung homosexueller Partnerschaften ausgesprochen. Es widerspreche der christlichen Barmherzigkeit und den universalen Menschenrechten, wenn solche Lebensgemeinschaften so behandelt würden, als existierten sie nicht, sagte der Bischof von Mazara del Vallo, Domenico Mogavero, laut Kathpress in einem Zeitungsinterview.
(Quelle: salzburg24)