Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) betonte, dass der Zusammenhalt einer Gesellschaft die Solidarität der jüngeren und der älteren Generation brauche. Bundespräsident Fischer hielt in seiner Festansprache fest, dass die Tatsache, dass die Vollversammlung im Parlament stattfinde, zeige, dass es "der Seniorenrat geschafft hat, bis ins Zentrum der politischen Willensbildung vorzudringen". Er lobte die Zusammenarbeit der beiden Präsidenten: "Ich glaube nicht, dass es irgendwo in Europa eine Seniorenvertretung gibt, die so wirksam ist", meinte Fischer und er begrüßte die Mitwirkung der Seniorenvertreter an den Regierungsverhandlungen.
Gegen das "Schlechtreden" des gesetzlichen Pensionssystems wandte sich Blecha. Man solle jetzt nicht nach neuen Reformen schreien, sondern die Wirkungen der bisher gesetzten abwarten. "Wir haben Opfer gebracht", sagte er. Von der nächsten Bundesregierung verlange er nun das, was die gegenwärtige versprochen habe: dass die Teuerung ab 2015 wieder voll abgegolten wird. "Wir sind für Reformen, aber gegen waghalsige Experimente", sagte auch Khol. Er betonte, dass der Seniorenrat zur Regierung stehe, die "unser Land sicher durch die Krise geführt" habe. Als zentrale Anliegen nannte er die Sicherung der Pensionen und der Pflege sowie die Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems.
Mehr Reformfreude zeigten Sozialminister Hundstorfer (SPÖ) und Wirtschaftsminister Mitterlehner (ÖVP). Mitterlehner verwies auf die "Notwendigkeit, das Pensionssystem flexibler zu gestalten". Vor allem im Blickfeld habe er dabei den Übergang zwischen Berufsleben und Pensionsleben. Er sprach sich außerdem für eine flachere Lebenseinkommenskurve, die Forcierung auf Weiterbildung bei älteren Arbeitnehmern und barrierefreies Bauen aus. Die Wirtschaft müsse sich bemühen, mehr altersgerechte Arbeitsplätze zu schaffen, so Hundstorfer.
Bundeskanzler Faymann (SPÖ) bedankte sich beim Seniorenrat dafür, dass er bereit war, "in einer Konsolidierungsphase" seinen Beitrag zu leisten. Er hielt zudem ein Plädoyer auf ein gemeinsames Europa und bat Blecha und Khol darum, für das "europäische Modell der Gemeinsamkeit" zu werben.
(Quelle: salzburg24)