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Sharons Karriere

Sharon als Offizier der israelischen Armee
Veröffentlicht: 11. Jänner 2014 13:55 Uhr
Wichtige Daten im Leben von Ariel Sharon:

1928 - Sharon wird am 26. Februar als Sohn von Einwanderern aus Weißrussland, die 1921 vor der Roten Armee geflohen waren, im Moschaw (genossenschaftlich organisiertes Dorf, Anm.) Kfar Malal nahe Tel Aviv geboren.

MILITÄRISCHE KARRIERE

1942 - Sharon tritt der Haganah bei, ein Vorläufer der israelischen Armee. Die paramilitärische Untergrundorganisation führt u.a. Operationen gegen die britische Mandatsmacht in Palästina aus.

1948 - Sharon zeichnet sich im Israelischen Unabhängigkeitskrieg (aus arabischer Sicht Nakba - die Katastrophe, Anm.) aus. Er wird dabei auch verwundet.

1953 - Sharon übernimmt die Führung der Einheit 101, welche im feindlichen arabischen Hinterland Kommandoaktionen durchführt, um den Angriffen auf den jungen Staat Israel zu kontern und sie zu stoppen, darunter das umstrittene Qibya Massaker.

1956 - In der Suezkrise erntet Sharon als Brigadekommandant Kritik: Eigenmächtig nimmt er im Kampf gegen ägyptische Truppen mit seinen Fallschirmjägern den Mitla-Pass ein. In der Folge gerät Sharons militärische Karriere ins Stocken, die er aber zur Fortbildung (u.a. ein Abschluss in Rechtswissenschaften) nutzt. Erst Generalstabschef Yitzhak Rabin (Arbeitspartei), der spätere Ministerpräsident, fördert ihn wieder.

1967 - Im Sechs-Tage-Krieg, in dem Israel das Westjordanland, den Gazastreifen und die ägyptische Sinai-Halbinsel einnimmt, zeichnet sich Sharon im Rang eines Generalmajors wieder aus.

1969 - Sharon ist vom Sinai-Kommandanten zum Chef der militärischen Ausbildung und schließlich zum Leiter des Südkommandos der Armee aufgestiegen.

1971 - Sharon dämmt den palästinensischen Terror aus dem Gazastreifen ein: Rund hundert mutmaßliche Militante werden getötet, Hunderte inhaftiert.

1973 - Sharon wird im Yom-Kippur-Krieg in Israel zum Helden: Aus dem Ruhestand zurückgekehrt, durchbricht er eigenmächtig mit seiner Panzerdivision die ägyptischen Linien, überquert den Suez-Kanal und kesselt die 3. Ägyptische Armee ein. Damit trägt er entscheidend zur Abwendung einer Niederlage Israels bei.

POLITISCHE KARRIERE

1973-74 und (1977-2006) - Knesset-Abgeordneter für den rechtsgerichteten Likud-Block, den er mitbegründete

1975-77 - Sicherheitsberater von Premier Rabin

1977-1981 - Als Landwirtschaftsminister Fürsprecher der Siedlerbewegung

1981-83 - Verteidigungsminister. Sharon tritt nach den Massakern in den Palästinenser-Lagern Sabra und Shatila im Libanon-Krieg gegen Yasser Arafats PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), welche christliche libanesische Milizen mit Unterstützung israelischer Soldaten verüben und ihm die Bezeichnung "Schlächter von Beirut" einbringen, zurück. Ohne Premier Menachem Begin explizit zu informieren, hatte er seine Truppen weiter bis nach Beirut geschickt.

1984-90 - Industrie- und Handelsminister.

1990-92 - Sharon treibt als Minister für Bauten und Wohnbau den umstrittenen Siedlungsbau in den besetzten Palästinenser-Gebieten voran.

1996-98 - Infrastrukturminister.

1998/99 - Außenminister unter Premier Benjamin Netanyahu. Nach der Wahlniederlage des Likud übernimmt Sharon als Oppositionsführer die Partei.

2000 - Der Besuch Sharons des Tempelberges in Jerusalem am 28. September, wird von den Palästinensern als Provokation betrachtet und zieht die Zweite Intifada (Palästinenser-Aufstand), auch Al-Aksa-Intifada nach sich, die mehrere Jahre dauerte.

2001 - Sharon löst den wegen der gescheiterten Camp-David-Friedensverhandlungen mit Arafat geschwächten Ehud Barak (Arbeitspartei) als Ministerpräsident ab.

2003 - Baubeginn der laut UNO-Gutachten völkerrechtswidrigen Sperranlage zum Westjordanland, um palästinensische Selbstmordattentate zu unterbinden.

2004 - Sharon und seine Söhne unter Korruptionsverdacht - die Ermittlungen werden allerdings mangels belastbarer Indizien eingestellt.

2005 - Mit seinem Rückzug aus dem Gazastreifen samt Siedlungsabbau und Teilen des Westjordanlandes ändert Sharon seine bisherige Siedlungspolitik und spaltet damit seine Likud-Partei. Sharon verlässt im November den Likud und gründet die zentristische Kadima-Partei.

Ende 2005/Anfang 2006 - Nach einem leichten Schlaganfall wird bei Sharon eine Erkrankung der Blutgefäße im Gehirn sowie ein Herzfehler festgestellt. Bevor er deswegen operiert wird, kommt es zu einem zweiten Schlaganfall (Hirnblutung). Nach Notoperationen bleibt Sharon im Wachkoma und wird künstlich am Leben erhalten. Sein Nachfolger wird Ehud Olmert.

(Quelle: salzburg24)

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