Im Stadtbild ist der bevorstehende Urnengang nicht mehr zu übersehen.
Weniger Budget als 2009
Das Wahlkampfbudget ist bei den kleineren Gruppierungen gering, viele hoffen noch auf Spenden. SPÖ und ÖVP setzen je 350.000 Euro und damit um einiges weniger ein als bei der Wahl 2009. FPÖ und Bürgerliste (Grüne in der Stadt, Anm.) veranschlagten je 200.000 Euro, NEOS 100.000 Euro, "Liste Tazl" 90.000 Euro und "Team Salzburg" 50.000 Euro.
KPÖ muss mit 12.000 Euro auskommen
Für die übrigen der elf Listen fällt das Budget mager aus. Die KPÖ rechnet mit einem Aufwand von rund 12.000 Euro. "Das Teuerste ist der Postwurf, der wird um die 8.000 Euro kosten", sagte Spitzenkandidat Josef Enzendorfer zur APA. Die Stückzahl der Stadtzeitung der KPÖ, "Salzburger Stimme", wurde für die Wahl erhöht, sie geht diesmal an 64.000 Haushalte. Aus Spargründen stellt Enzendorfer selbst die Plakatständer auf. "Give-aways haben wir nie gehabt." Für den Wahlkampfauftakt am 1. Februar im Jazzit schießt die KPÖ zwischen 500 und 1.000 Euro zu.
Spenden sammeln für Wahlwerbung
Die Bewegung "Bürger für Salzburg" hat so wenig Geld für die Plakatwerbung, Inserate und Folder parat, dass Obmann und Spitzenkandidat Christoph Ferch keinen Betrag nennen will. "Der Verein sammelt Spenden für die Wahlwerbung. Wir haben uns ein bisschen mehr erwartet an finanziellen Mitteln. Für eine Bürgerbewegung ist es gar nicht so leicht, Geld aufzubringen. Die ideelle Unterstützung ist aber fantastisch. Unser Kernthema ist der Schutz des Weltkulturerbes in Salzburg."
In der Wahlkampfkasse der "Piraten" lagen in der Vorwoche erst 700 Euro. "Wir erhalten sicher noch Spenden, sodass wir ca. 5.000 Euro ausgeben können", zeigte sich Spitzenkandidat Wolfgang Bauer zuversichtlich. Das Geld werde für einige 16-Bogen-Plakate verwendet, Plakat-Ständer, Flyer und Folder. Mit Geldmangel hat auch "Die Linke" zu kämpfen. "Wir können nur das veranschlagen, was an Spenden hereinkommt", veranschaulichte Spitzenkandidatin Hadwig Soyoye-Rothschädl. "Wenn wir für die Plakatkampagne und Flyer einen vierstelligen Bereich erreichen, bin ich schon happy." Sie setzt wie fast alle Listen auf den direkten Kontakt mit den Bürgern.
Liste Tazl setzt auf Buswerbung
Doris Tazl, die Spitzenkandidatin der "Liste Tazl", verzichtet auf Plakatständer und Hausbesuche. Ein Großteil des Budgets werde in die Buswerbung, in ein paar Give-aways und Inserate gesteckt. "Ich bin der Meinung, dass die A-Ständer nur aufregen. Wir machen Verteilaktionen in der Stadt, wir suchen den Kontakt zum Wähler im öffentlichen Raum." Das Budget für die Wahlwerbung des "Team Salzburg", Ableger des Team Stronach in der Stadt Salzburg, kommt von der Landespartei, wie Spitzenkandidat Eduard Mainoni erklärte. Er wurde von Landesrat Hans Mayr gebeten, für das Team um den Einzug in den Gemeinderat zu kämpfen.
Spenden und Kredit bei NEOS
Die NEOS finanzieren einen Teil ihres Wahlkampfbudgets über Spenden und Kredit. "Wir bekommen keine öffentliche Gelder", sagt der stellvertretende Landessprecher Christian Dreyer. Wer nicht im Gemeinderat vertreten ist oder keine Klubförderung bekommt, muss das Geld anderswo lukrieren. Die von den NEOS veranschlagten 100.000 Euro fließen in die Plakatwerbung, in Give-aways, Folder, Flyer und Bürgerforen.
Parteien setzen auf direkten Wählerkontakt
Fast alle Parteien setzen auf den direkten Kontakt mit den Wählern. "Alle SPÖ-Gemeinderäte und Sektionsvorstände machen Hausbesuche", schilderte Bezirksgeschäftsführer Christian Hacker. Auf das übliche Wahlprogramm wie Plakate, Wahlgeschenke etc. verzichtet die SPÖ nicht, auch wenn laut Hacker überall eingespart wird. Mit 350.000 Euro brutto gebe die Partei um ein Drittel weniger aus als vor der Wahl 2009. Damals habe die SPÖ mit 19 Gemeinderäten eine höhere Förderung erhalten als mit den derzeit 15 Mandataren.
Die ÖVP fährt ebenfalls das herkömmliche Wahlkampfprogramm. Das Budget bezifferte Bezirksgeschäftsführer Peter Mitgutsch zwischen 300.000 und 400.000 Euro. "Das ist jetzt wahrscheinlich um 20 bis 25 Prozent weniger als 2009. Es ist nicht mehr wirtschaftlich, in die Wahlwerbung so viel Geld hineinzustecken. Wir werden drei bis vier Wochen intensiv Wahl kämpfen, es ist ja schon die dritte Wahl innerhalb von zwölf Monaten."
Die FPÖ legt das Hauptaugenmerk im Wahlkampf ebenfalls auf den Kontakt mit den Bürgern, wie Spitzenkandidat Andreas Schöppl betonte. Das Budget komme aus Klubförderungsmittel. "Wir haben einen Grundsatzbeschluss gefasst, keine Schulden zu machen. Es gibt keine Parteispenden und keine Finanzierung anderer."
Die Bürgerliste beziehe das Geld für das Wahlkampfbudget, das in etwa gleich sei wie im Jahr 2009, aus der Klubförderung. "Wir bekommen auch etwas Unterstützung von der Landespartei", erklärte Klubchef Helmut Hüttinger. Er hält die Plakatwerbung für "nicht so einflussreich. Hausbesuche, Direktkontakte, von dem leben wir." (APA)
(Quelle: salzburg24)