Gibraltar legte vor rund zwei Wochen ein künstliches Riff an. Die Regierung der britischen Enklave argumentiert, damit würden die Küstengewässer geschützt. Die spanische Regierung von Ministerpräsident Rajoy (PP) interpretierte die Aktion jedoch als weiteres Kapitel im nun einjährigen Versuch Gibraltars, spanische Fischer aus den von Gibraltar beanspruchten Gewässern fernzuhalten.
Garcia-Margallo bekräftigte in einem Gastbeitrag im "Wall Street Journal" am Dienstag die Auffassung seiner Regierung, wonach die fraglichen Gewässer "ohne Zweifel" spanisches Hoheitsgebiet seien. Madrid reagierte mit der Einführung verschärfter Grenzkontrollen zu Gibraltar.
Seitdem kommt es zum offenen diplomatischen Konflikt zwischen den beiden EU-Partnern. Am Montag sah sich sogar EU-Kommissionspräsident Barroso gezwungen, einzugreifen. Auf Bitte Londons schlug Barroso Spanien eine EU-Beobachtermission an der spanischen Grenze zu Gibraltar vor, um den Konflikt beizulegen. Spanien akzeptierte unter der Bedingung, dass hierbei der Warenverkehr genau untersucht werde. Madrid sieht Gibraltar als Schmuggel- und Steuerparadies an.
Der spanische EU-Abgeordnete und Generalsekretär der Europäischen Volkspartei (EVP) Antonio Lopez-Isturiz bezeichnete das Verhalten der britischen Regierung in einem Radiointerview am Dienstag als "eindeutig europaskeptisch" und schlug sogar ein Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union vor. Damit verteidigte Lopez-Isturiz in einem Interview mit dem spanischen Radiosender Cadena Cope die Einführung verschärfter Grenzkontrollen zwischen Spanien und dem britischen Überseegebiet.
(Quelle: salzburg24)