"Wir müssen dafür sorgen, dass die Lokomotive rot ist", schmetterte der SPÖ-Chef dem Auditorium entgegen. Auffällig war, dass von der politischen Konkurrenz ausschließlich die ÖVP ins Visier genommen wurde. Nicht einmal die Freiheitlichen fanden in den Ansprachen Erwähnung.
"Die Partei hat für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für Menschen mit kleinen Einkommen einfach nichts übrig", attestierte Faymann dem Koalitionspartner ÖVP und prangerte an, dass Vizekanzler Spindelegger sogar ein Mindestlohn von 1.500 Euro zuviel sei. Einmal mehr zu ihren Ehren kam die ÖVP-Überlegung, die maximale tägliche Arbeitszeit auf zwölf Stunden auszudehnen, was Faymann vehement ablehnte.
Bürgermeister Häupl belustigte sich über eine der ÖVP zugeschriebene, allerdings anonyme Werbeaktion gegen die Faymann-Steuern, in der unter anderem davor gewarnt wird, dass die SPÖ Abgaben an Erinnerungen von den Großeltern plane: "Für wie deppert halten sie die Leute?" fragte der Stadtchef. Überhaupt hat Häupl kein Problem damit, dass der Kanzler etwa Finanztransaktionssteuer oder Millionärssteuer bewirbt: "Wer hat etwas gegen die Faymann-Steuern. Kein Mensch."
Der ÖVP hielt der Bürgermeister vor, keinerlei Interessen für die Arbeitnehmer zu entwickeln, wie sie schon unter Schwarz-Blau bewiesen habe. Folgerichtig meinte Häupl: "Wer die christliche Soziallehre ernst nimmt, kann nicht ÖVP wählen, sondern muss die Sozialdemokratie wählen."
(Quelle: salzburg24)