Von 2007 bis 2011 haben Muti und die Festspiele jährlich eine Oper und vier Konzerte aus der ehemaligen Welthauptstadt der Musik in Salzburg aufgeführt. "Die 'neapolitanischen Jahre' von Riccardo Muti waren für Salzburg die wichtigsten seit der Gründung der Pfingstfestspiele im Jahre 1973", betonte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler.
Vergessene, gänzlich unbekannte oder lange verschollene Opern etwa von Domenico Cimarosa, Giovanni Paisiello, Niccolo Jommelli und 2011 - die Premiere ist heute Abend im Haus für Mozart - von Saverio Mercadante wurden in Salzburg produziert. Im internationalen Feuilleton stießen Mutis Wiederbelebungsversuche vor allem in der Oper vielfach auf Kritik, während die Werke vom mitgereisten Publikum aus Italien begeistert aufgenommen wurden.
Im Orchestergraben saß in den vergangenen fünf Jahren das Orchestra Giovanile Luigi Cherubini, die Opernrollen wurden mit jungen, meist unbekannten Sängern besetzt. "Auch deswegen waren die Salzburger Pfingstfestspiele so wichtig, weil viele Karrieren hier initiiert und gefördert wurden", betonte Muti. "Die neapolitanischen Pfingstfestspiele waren absolut keine Festspiele der Stars, der Diven und Primadonnen."
"Wir sind jetzt an der letzten Station einer Reise in einer Epoche angelangt, von der kein Zweifel bestehen kann, dass sie für die Musikgeschichte besonders bedeutend war", so Festspiel-Intendant Markus Hinterhäuser. Ex-Intendant Jürgen Flimm, der gemeinsam mit Hinterhäuser das musikalische Neapel der Vergangenheit und der Gegenwart nach Salzburg geholt hatte, sprach von "Wehmut und Stolz" und betonte den einzigartigen Charakter dieses Projektes, in dem das Thema "Neapel" aufgearbeitet worden sei. Muti ergänzte: "Das wäre eigentlich Italiens Aufgabe gewesen - Salzburg hat uns viel gegeben." (APA)
(Quelle: salzburg24)