Die Unterstützer des gestürzten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi waren in die Handelsfakultät eingedrungen, hatten eine Prüfung unterbrochen und anschließend offenbar Feuer gelegt. Bei den folgenden Zusammenstößen mit der Polizei wurde laut dem Gesundheitsministerium dann ein 19-jähriger Student erschossen. Zwei Etagen des Gebäudes wurden verwüstet, bevor die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle brachte.
Die ägyptische Übergangsregierung hatte die islamistische Muslimbruderschaft, der auch Mursi entstammt, am Mittwoch als Terrororganisation eingestuft und ein Demonstrationsverbot verhängt. Dennoch versammelten sich am Freitag in vielen Städten Islamisten zu Kundgebungen. Bei Zusammenstößen mit der Polizei wurden drei Menschen getötet und 265 weitere festgenommen. Die Regierung machte die Muslimbrüder für die Gewalt verantwortlich.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) kritisierte die Einstufung der Muslimbruderschaft als terroristische Vereinigung scharf. "Die Regierung (in Kairo) scheint allein vom Wunsch motiviert zu sein, eine große Oppositionsbewegung zu zerschlagen", hieß es in einer Presseerklärung, die am Samstag am Sitz der Organisation in New York veröffentlicht wurde. "Die Regierung sollte diese Entscheidung umgehend rückgängig machen und damit aufhören, die Gesundheits-, Bildungs- und anderen friedlichen Aktivitäten der Bruderschaft zu beeinträchtigen", führte die Erklärung weiter aus.
(Quelle: salzburg24)