Die Syrien-Friedenskonferenz soll nach einer Einladung von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon am kommenden Mittwoch in Montreux beginnen und in Genf fortgesetzt werden. Das syrische Regime von Präsident Bashar al-Assad, Gegner der Opposition im Bürgerkrieg, hat seine Teilnahme zugesagt. Mit am Konferenztisch sitzen auch die USA und Russland.
Die zweitägigen Beratungen der Exil-Opposition in Istanbul waren von schweren Differenzen über politische und strategische Fragen überschattet. Befürworter einer Teilnahme an den Schweizer Gesprächen prallten auf scharfe Gegner. Erstere reagierten auf den Druck Washingtons und Saudi-Arabiens, die im Fall eines Neins mit dem Entzug der finanziellen Unterstützung für das Bündnis gedroht hatten. 44 Mitglieder der Koalition hatten sich im Voraus im Streit aus der Abstimmung zurückgezogen.
Das Lager der Gegner befürchtete wiederum einen Gesichtsverlust bei den kämpfenden Aufständischen in Syrien, falls das Schweizer Treffen zu keinen greifbaren Ergebnissen führt. Schließlich setzte sich der Vorsitzende der Koalition, Ahmad al-Jarba, mit den Worten durch: "Wir können bei einer so wichtigen Konferenz nicht fehlen. Wir werden dort die Interessen des syrischen Volkes vertreten."
Das Regime in Damaskus hatte zuletzt nach Gesprächen mit der russischen Führung am Freitag in Moskau gewisse Zugeständnisse im Vorfeld der Konferenz gemacht. Unter anderem bot sie eine Waffenruhe für die Stadt Aleppo und einen Gefangenenaustausch an.
Am Samstag erreichte erstmals seit Monaten das von syrischen Regimetruppen belagerte palästinensische Flüchtlingslager Al-Yarmouk in Damaskus eine Hilfslieferung, wie in Ramallah im Westjordanland bekannt wurde. Im Lager Al-Yarmouk waren zuletzt Bewohner verhungert.
Fraglich ist noch die Teilnahme des Iran, neben Russland ein Unterstützer des Assad-Regimes. Washington will Teheran nur als Beobachter zulassen. Der Iran lehnte dies am Samstag ab. Das Land werde nur mit einer offiziellen Einladung und ohne Vorbedingungen teilnehmen, erklärte Außenminister Mohammad Javad Zarif. "Unser Standpunkt ist klar und dies habe ich auch dem UNO-Generalsekretär mitgeteilt", sagte er auf einer Pressekonferenz in Teheran.
(Quelle: salzburg24)