Sie machte ihrem Frust Luft: "Wenn sich bis zum Ende des Ramadan nichts ändert, wird sich dieses Lager leeren - wir werden nach Syrien zurückkehren und dort mit Messern kämpfen." Kerry unterhielt sich in einer abgetrennten Verwaltungszone des Camps rund 40 Minuten lang mit einer Handvoll Syrern, betrat aber nicht den eigentlichen Wohnbereich des mit Abstand größten Flüchtlingslagers in Jordanien.
"Sie sind frustriert und wütend auf die Welt, weil sie nicht eingreift und hilft", sagte Kerry nach seinen Gesprächen. Er habe den Flüchtlingen erklärt, dass die Lage nicht ganz so einfach sei. "Aber wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich auch Hilfe suchen, wo immer ich sie bekommen könnte", fügte der Außenminister hinzu.
Die USA erwägen nach Angaben von Generalstabschef Martin Dempsey den Einsatz von Waffengewalt. Die Regierung diskutiere derzeit "kinetische Angriffe" (kinetic strikes) auf Ziele in Syrien, sagte Dempsey am Donnerstag bei einer Anhörung im Kongress, ohne dies näher zu erläutern.
Derzeit gewinne das Militär von Machthaber Assad die Oberhand. Dempsey betonte, er habe Präsident Barack Obama mehrere Optionen für einen US-Militäreinsatz in dem seit zweieinhalb Jahren umkämpften Land vorgelegt. Letztlich liege die Entscheidung über bewaffnete Angriffe aber beim Präsidenten.
Der Flüchtlingsstrom aus Syrien hat nach Angaben der Vereinten Nationen einen Umfang angenommen, der zuletzt beim Völkermord in Ruanda vor 20 Jahren erreicht worden war. Momentan verlassen danach im Schnitt täglich 6.000 Menschen wegen des Bürgerkriegs das arabische Land.
(Quelle: salzburg24)