Assad sei bei der Attacke am Donnerstag unverletzt geblieben. Wie in vielen Ländern der islamischen Welt, so begann auch in Syrien am Donnerstag das Fest des Fastenbrechens, das den Monat Ramadan beendet. Auch Oppositionsführer Ahmed al-Dscharba setzte sich aus diesem Anlass in Szene. Der Vorsitzende der Nationalen Syrischen Koalition tauchte unangekündigt zum Gebet in einer Moschee in der umkämpften Stadt Daraa auf. Laut Regimegegnern reiste er von Jordanien aus ein.
Präsident Assad zeigt sich seit dem Beginn des Aufstands gegen ihn nur selten in der Öffentlichkeit. Allerdings hatte er auch im vergangenen Jahr eine Zeremonie zum Fest Eid al-Fitr am Ende des Ramadans besucht. Am Sonntag sagte Assad in einer ebenfalls raren Fernsehansprache, er wolle den Aufstand in seinem Land mit "eiserner Faust" zerschlagen.
In der Ortschaft Ras al-Ain nahe der türkischen Grenze gingen unterdessen die Gefechte zwischen kurdischen Milizen und Islamisten weiter. Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter berichtete, in der Provinz Aleppo seien 70 Soldaten von Regimegegnern gefangen genommen worden. Sie seien geflohen, als Rebellen zwei Tage zuvor den Militärflughafen Minigh einnahmen. Der Revolutionsrat von Damaskus meldete, an Straßensperren im Al-Birse-Viertel seien mehrere Männer und Frauen verschleppt worden. Die Regimegegner zählten landesweit 39 Tote. Am Vortag sollen in Syrien mehr als 200 Menschen getötet worden sein.
Im syrischen Bürgerkrieg wurden nach Angaben der Vereinten Nationen bisher mehr als 100.000 Menschen getötet. Millionen weitere Syrer wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Die Beobachtungsstelle in London gab am Donnerstag an, allein während des Ramadans seien 4.420 Menschen getötet worden, etwa ein Drittel von ihnen Zivilisten.
(Quelle: salzburg24)