Die pakistanischen Taliban (TTP) bekannten sich zu dem Anschlag auf den Richter. "Er hat viele unislamische Entscheidungen gegen unsere Männer gefällt", sagte TTP-Sprecher Ehsanullah Ehsan. Der Anschlag sei mit einem ferngezündeten Sprengsatz verübt worden. Anwaltskammern im ganzen Land riefen zu einem Streik an den Gerichten an diesem Donnerstag auf und appellierten an die Regierung, Mitarbeiter der Justiz besser zu schützen.
Bisher hat die TTP zwar Angehörige der Regierung und der Sicherheitskräfte direkt angegriffen, aber keine hochrangigen Angehörigen der Justiz. Im Jahr 2007 war ein Anschlag auf eine Kundgebung verübt worden, auf der eine Ansprache des Obersten Richters Iftikhar Chaudhry geplant war. Nach Erkenntnissen der anschließenden Untersuchung war Chaudhry aber nicht das Ziel gewesen.
Bei einem Bombenanschlag in der nordwestpakistanischen Provinz Khyber-Pakhtunkhwa wurden am Mittwoch ein Mitglied einer Taliban-feindlichen Miliz und dessen Sohn und Neffen getötet, wie die Polizei mitteilte. In der Provinzhauptstadt Peshawar hätten mutmaßliche Aufständische einen Polizisten erschossen.
Extremisten haben seit dem Antritt der neuen Regierung von Premierminister Nawaz Sharif vor drei Wochen eine ganze Reihe von Anschlägen mit insgesamt mehr als 100 Toten verübt. In der Nacht auf Sonntag töteten Aufständische am Basislager des Nanga Parbat im nordpakistanischen Gebirge zehn ausländische Bergsteiger und einen pakistanischen Helfer. Zu dem Anschlag bekannten sich die Taliban.
(Quelle: salzburg24)