S24 Archiv

Tante von Kim Jong-un bleibt im Führungskreis

Veröffentlicht: 15. Dezember 2013 16:28 Uhr
Trotz der Hinrichtung ihres Mannes bleibt die einflussreiche Tante des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un offenbar im inneren Führungszirkel des Regimes. Die 67-jährige Kim Kyong Hui wurde am Samstag in das prestigeträchtige Bestattungskomitee der herrschenden Kommunisten berufen. Kims Onkel Jang Song Thaek war vor wenigen Tagen wegen Landesverrats verurteilt und hingerichtet worden.

Kim Kyong-hui ist die Schwester von Kims im Dezember 2011 verstorbenem Vater und Staatschef Kim Jong-il. Die Tante war in den vergangenen Jahren weitgehend aus der Öffentlichkeit verschwunden. Sie galt als schwer krank und soll in Singapur medizinisch behandelt worden sein.

Laut der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA wirkt die Tante im Beerdigungskomitee nun an der Seite von Armeechef Jang Jong-nam und dem ebenfalls beim Militär tätigen Kim-Vertrauten Choe Ryong-hae. Sie und ihr Mann galten lange Zeit als das mächtigste Paar Nordkoreas, sollen aber zuletzt getrennt gelebt haben. Der 67-jährige hingerichtete Onkel hatte eine wichtige Rolle dabei, den unerfahrenen Kim als Nachfolger für seinen verstorbenen Vater aufzubauen.

Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, zahlreiche nordkoreanische Geschäftsleute seien aus China zurückbeordert worden. Dabei gehe es darum, ihre Verbindungen zu dem hingerichteten Onkel zu untersuchen. Diesem war vorgeworfen worden, im Ausland Devisen verprasst und Drogen konsumiert zu haben. Über seine Festnahme und seine Hinrichtung berichteten die Staatsmedien ausführlich.

Am Freitag wurde ein Foto veröffentlicht, das den Onkel vor seiner Verurteilung vor dem Militärgericht zeigte. Er war darauf zwischen zwei Uniformierten in gebückter Haltung und in Handschellen zu sehen. Im Gesicht und an den Händen hatte er blaue Flecken. Bereits von seiner Festnahme war ein Bild verbreitet worden, auf dem zu sehen war, wie er aus einem offiziellen Treffen heraus abgeführt wurde.

Die Hinrichtung löste weltweit Spekulationen aus, ob in dem hermetisch abgeschirmten Land ein Machtkampf im Führungskreis ausgebrochen ist oder ob Kim einzelne Konkurrenten aus dem Weg räumt.

Die nordkoreanischen Staatsmedien setzten indes ihre Kampagne fort, Kim als unanfechtbaren Staatslenker darzustellen. Die Tageszeitung "Rodong Sinmun" verbreitete am Samstag ein Farbfoto Kims, auf dem er gelassen die Hände in den Taschen hielt. In der Zeitung kam ein Arbeiter zu Wort, der sein Bedauern darüber äußerte, dass der Onkel nicht "wie ein Hund" auf eine Baustelle gezerrt und bei lebendigem Leib einbetoniert worden sei.

Die US-Regierung warnte das abgeschottete Nordkorea vor "provokativen Handlungen". Die Hinrichtung des Onkels sei ein "unglaublich brutaler" Vorgang, der in die "schreckliche" Bilanz der Menschenrechtsverletzungen des Landes eingehe, sagte Außenamtssprecherin Marie Harf am Freitag. Washington werde nach diesem Vorfall die Gespräche mit den "Verbündeten und Partnern in der Region" verstärken.

US-Außenminister Kerry verglich Kim mit dem irakischen Diktator Saddam Hussein und äußerte wachsende Sorge darüber, dass der kommunistische Staat unter Kims Ägide an die Atombombe gelangen könnte. Nordkoreas starker Mann sei "sprunghaft, unberechenbar, und immer noch besorgt über seine Stellung im Machtapparat", sagte der Außenminister während eines Vietnam-Besuchs zu ABC.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

22.10.2018
S24 Archiv

Laudamotion schließt Station in Salzburg

Von Nicole Schuchter
15.10.2018
S24 Archiv

Auto brennt in Anif völlig aus

Von Jacqueline Winkler
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken