Der von den Behörden genehmigte Marsch führte zum Bolotnaja-Platz gegenüber dem Kreml, wo sich die gewaltsamen Auseinandersetzungen im Mai vergangenen Jahres abgespielt hatten. Damals waren Dutzende Demonstranten und Polizisten verletzt worden. Derzeit laufen Verfahren gegen 30 Protestteilnehmer, denen zum Teil lange Haftstrafen drohen. Die Opposition wirft der Polizei vor, die Ausschreitungen provoziert zu haben.
Unter den Demonstranten am Mittwoch war auch der Regierungskritiker Alexej Nawalny, der sich wegen des Vorwurfs der Unterschlagung vor der russischen Justiz verantworten muss und dem dafür eine bis zu zehnjährige Haftstrafe droht. Nach Angaben der Organisatoren beteiligten sich 30.000 Menschen an dem Marsch, die Polizei sprach lediglich von 6.000. Einige Teilnehmer skandierten Parolen wie "Ein Russland ohne Putin", andere schwenkten Plakate mit dem Konterfei des seit 2003 inhaftierten Kreml-Kritikers Michail Chodorkowski.
(Quelle: salzburg24)