Veröffentlicht: 16. Mai 2012 13:34 Uhr
Der Angeklagte hat sich nach der Verlesung der Anklage schuldig bekannt. "Ich glaube aber nicht, dass ich so gefährlich bin, wie es im Gutachten steht", meinte der Bursch. Aufgrund der Expertise will die Staatsanwaltschaft eine Einweisung in eine Anstalt.
Mit Hammer bewusstlos schlagen
Er habe vorgehabt, ihn mit einem Hammer bewusstlos zu schlagen, dann mit einem Seil zu erwürgen und sich selbst an einer Klimmstange aufzuhängen, gestand der Schüler stockend, aber gefasst. Als Reserve, "falls es nicht klappt", habe er ein Messer gehabt. Die Hammerschläge hätten zunächst nichts bewirkt. Dann seien seine Erinnerungen nur mehr bruchstückhaft. "Ich habe ihn festgehalten und selbst die Augen zugemacht", sagte er zu den 25 bis 30 Messerstichen, mit denen das Opfer getötet wurde. "Für mich ist das so schlimm, dass das alles passiert ist, dass ich mich eigentlich gar nicht erinnern möchte."In Badewanne in den Bauch gestochen
Nachher habe er sich selbst in der Badewanne in den Bauch gestochen. "Mir ist dann schlecht und schwindlig geworden und ich habe die Rettung gerufen", berichtete er über den Zeitraum nach der Tat. Er habe angegeben, dass er sich selbst verletzt habe. Warum er das nun erstmals sage, fragte der Richter. "Ich wollte das nie wahrhaben und ich will es jetzt auch noch nicht wahrhaben. Aber es ist die letzte Möglichkeit, dass die Wahrheit rauskommt."Angeklagter recherchiert im Internet
Der Angeklagte gab auch zu, im Vorfeld Internetrecherchen "die Tat betreffend" durchgeführt zu haben. Worüber genau wisse er aber nicht mehr. Die Staatsanwältin zitierte aus Internet-Protokollen, dass er unter anderem nach Begriffen wie Mord, aber auch dem dafür vorgesehene Strafmaß in Österreich gesucht habe.Introvertiert und depressiv
Die Anklägerin berichtete von zahlreichen Versuchen des Beschuldigten, Störungen während der Tat zu verhindern. Er habe u.a. seiner Großmutter und seiner Mutter gesagt, dass er Ruhe haben wolle. Für den Verteidiger zeigt das, dass sein Mandant es ernst gemeint habe mit einem erweiterten Selbstmord. Er beschrieb ihn als introvertiert und depressiv. Der Schüler habe zu dem Opfer eine "symbiotische Beziehung" gehabt. Von ihm gehe kein Gefährdungspotenzial aus, wenn er entsprechend medizinisch behandelt werde, betonte der Anwalt. (APA)(Quelle: salzburg24)