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Tödliche Krawalle nach Haftbefehl gegen Mursi

Veröffentlicht: 26. Juli 2013 22:13 Uhr
Angeheizt durch einen Gerichtsbeschluss gegen den gestürzten ägyptischen Präsidenten Mursi haben sich dessen Anhänger und Gegner am Freitag abermals blutige Straßenkämpfe geliefert. Nachdem die Justiz zwei Wochen Untersuchungshaft gegen den islamistischen Politiker verhängt hatte, gab es in mehreren Städten gewalttätige Ausschreitungen. Dabei wurden fünf Menschen getötet und Dutzende verletzt.

Die U-Haft für den entmachteten Ex-Staatschef begründete das Gericht in Kairo laut der Nachrichtenagentur Mena damit, dass dessen mögliche Zusammenarbeit mit der palästinensischen Hamas-Bewegung geprüft werden müsse. Während der Herrschaft des im Februar 2011 gestürzten Präsidenten Hosni Mubarak soll Mursi mit der Hamas bei mehreren Angriffen auf die Polizei kooperiert haben.

Außerdem untersucht die Justiz einen Aufstand im Gefängnis von Wadi Natrun, bei dem im Jänner 2011 unter tausenden Häftlingen auch Mursi fliehen konnte, der kurz zuvor mit anderen Muslimbrüdern inhaftiert worden war. Es besteht der Verdacht, dass die Hamas auch hierbei behilflich war.

Der Gerichtsbeschluss verschärfte die ohnehin stark angespannte Lage zwischen den Muslimbrüdern und dem Militär. Aus der Küstenstadt Alexandria wurden bis zum Abend fünf Tote und 50 Verletzte gemeldet, die meisten davon mit Schusswunden. In Kairos östlichem Bezirk Shubra bewarfen sich die verfeindeten Lager mit Steinen und Flaschen, nachdem Mursi-Gegner laut Augenzeugen Plakate mit dem Konterfei des gestürzten Präsidenten verbrannt hatten. Zehn Menschen wurden dabei verletzt, ebenso viele wie in der Hafenstadt Damiette.

Zwar hat das Militär versichert, mit der Entmachtung Mursis eine Rückkehr zur Demokratie anzustreben. In Ägypten wächst jedoch die Sorge, dass dies den Streitkräften nur als Vorwand dient, um sich selbst wieder dauerhaft die Macht zu sichern.

Der Machtkampf hat auch international Sorge ausgelöst. Die USA, die das ägyptische Militär jährlich mit 1,3 Milliarden Dollar unterstützen, hatten ihren Unmut über das jüngste Vorgehen der Streitkräfte damit zum Ausdruck gebracht, dass sie die Lieferung von Kampfflugzeugen vom Typ F-16 zunächst aussetzten.

(Quelle: salzburg24)

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