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Protest in Wien gegen Repression in Ägypten

Veröffentlicht: 21. Februar 2014 17:40 Uhr
Vor dem Wiener Parlament haben am Freitagnachmittag mehrere Dutzend Menschen gegen Menschenrechtsverletzungen in Ägypten protestiert. Sie warfen der europäischen Politik vor, über der Krise in der Ukraine die Menschen in Ägypten zu vergessen, die unter massiven Menschenrechtsverletzungen und Repressionen zu leiden hätten.

"Wir wollen sehen, dass wir gleichwertige Menschen sind", sagte der Organisator der Demonstration, Ali Ibrahim vom "Koordinierungsrat der ägyptischen Gemeinschaft" der APA. Das rasche Handeln der EU in der Ukraine zeige, dass es nicht um Menschen, sondern vor allem um Interessen und Geschäfte gehe.

Konkrete Forderungen wollte Ibrahim nicht formulieren. "Wir schreiben niemandem vor, was er zu tun hat. Aber es gibt so viele Parteien in Österreich und keine hat den Putsch verurteilt", sagte er mit Blick auf den Sturz des ehemaligen Präsidenten Mohammed Mursi durch das ägyptische Militär im Vorjahr.

Ibrahim betonte, dass es den Demonstranten nicht um die Person Mursi oder die Muslimbrüder gehe, sondern um die Tatsache, dass er der erste gewählte Präsident Ägyptens gewesen sei. Mursi sei "dem Volk gestohlen" worden, unterstrich Ibrahim. "Auch wenn er Jude oder Christ wäre, würden wir jetzt für ihn kämpfen."

Mohammed Mursi war nach dem Sturz des Langzeitmachthabers Hosni Mubarak im Jänner 2011 zum ägyptischen Präsidenten gewählt worden. Im Folge von Massenprotesten wurde er Anfang Juli 2013 vom Militär gestürzt. Danach kam es zu wochenlangen blutigen Protesten seiner Anhänger. Das Militär ließ dann eine neue Verfassung ausarbeiten, die Mitte Jänner vom Volk in einer Volksabstimmung bestätigt wurde. Das neue Grundgesetz stärkt die Machtbefugnisse des Militärs. Bei den Präsidentschaftswahlen, die laut Verfassung bis Mitte April stattfinden müssen, werden dem bisherigen Armeechef al-Sisi die mit Abstand besten Chancen auf das Amt eingeräumt.

(Quelle: salzburg24)

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