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Tote bei gewalttätigen Protesten in Bangladesch

Proteste gegen Exekution gehen weiter
Veröffentlicht: 15. Dezember 2013 11:49 Uhr
Nach der Hinrichtung eines islamistischen Parteiführers in Bangladesch ist es am Sonntag den dritten Tag in Folge zu schweren Unruhen gekommen. Mindestens acht Menschen wurden getötet, wie die Polizei mitteilte. Ministerpräsidentin Sheikh Hasina drohte ein hartes Durchgreifen an. Der wegen Kriegsverbrechen zum Tode verurteilte Islamistenführer Abdul Quader Molla war am Donnerstag gehängt worden.

Mit weißen Flaggen demonstrierten am Sonntag in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka Tausende Unternehmer gegen die anhaltende politische Gewalt. "Wir wollen Frieden und Stabilität, um unseren Geschäften nachgehen zu können", sagte Kazi Akram Uddin, Präsident vom Verband der Industrie- und Handelskammern in Bangladesch.

Allein in der vergangenen Woche waren mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen, als Regierungsgegner, Anhänger und Sicherheitskräfte zusammenstießen. Die islamistische Partei Jamaat-e-Islami erzwingt seit Ende November immer wieder Verkehrsstreiks. Ihre Anhänger attackierten dabei Fahrzeuge und Züge, die trotzdem unterwegs sind.

Verbandspräsident Uddin forderte die Regierung dazu auf, während der Streiks für Sicherheit in den Fabriken zu sorgen. Auch sollten die regierende Awami-League und die oppositionelle BNP endlich aufeinander zugehen. Die beiden Parteien sind sich uneinig, wie die im Jänner anstehenden Wahlen abgehalten werden sollen.

Am Sonntag zündeten Anhänger von Mollas islamistischer Oppositionspartei Jamaat-e-Islami in der nördlichen Stadt Patram mindestens 20 Häuser von Mitgliedern der regierenden Awami Liga an, wie ein Regierungsmitarbeiter sagte. Die Sicherheitskräfte feuerten demnach Warnschüsse ab. In der Stadt seien zwei Menschen getötet worden, hieß es aus Polizeiquellen.

In der Oppositionshochburg Companyganj setzten nach Polizeiangaben 8.000 Jamaat-Anhänger vier Regierungsbüros in Brand und griffen die Beamten mit selbstgebastelten Bomben und Schusswaffen an. Dort seien drei Menschen getötet worden. Drei weitere Gewaltopfer habe es in den Städten Ramganj und Laxmipur gegeben, hieß es von der Polizei.

"Wir haben genug Geduld gezeigt, wir werden nichts mehr tolerieren", sagte Regierungschefin Hasina auf einer Parteiveranstaltung am Samstagabend. Sie warf den Islamisten Kriegsverbrechen vor.

Molla war Mitte September wegen Kriegsverbrechen während des Unabhängigkeitskriegs gegen Pakistan 1971 zum Tode verurteilt worden. Er ist der erste Beschuldigte überhaupt, der für seine Rolle im Krieg die Höchststrafe bekam. Der als "Schlächter von Mirpur" bekannte Molla wird für mehrere Morde, Massenmorde und Vergewaltigungen in einem Vorort der Hauptstadt Dhaka verantwortlich gemacht.

(Quelle: salzburg24)

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