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Tote und Gewalt bei Parlamentswahl in Bangladesch

Veröffentlicht: 05. Jänner 2014 16:06 Uhr
In Bangladesch ist die Zahl der Toten durch politische Gewalt am Tag der Parlamentswahl auf 18 gestiegen. Polizisten eröffneten unter anderem das Feuer auf tausende Demonstranten, die Wahllokale angriffen, mehr als 200 Wahllokale im ganzen Land in Brand setzten und Stimmzettel verbrannten. Die Opposition boykottierte die Wahl.

Unter den Todesopfern waren nach Polizeiangaben ein Wahlaufseher und ein Sicherheitsmann, die bei dem Versuch erschlagen wurden, Wahllokale zu schützen. Die Polizei sprach von insgesamt 18 Todesopfern. Die Opposition erklärte dagegen, 22 ihrer Anhänger seien getötet worden.

Die Beamten seien gezwungen gewesen zu schießen, nachdem tausende Demonstranten sie mit Schusswaffen und "kleinen Bomben" angegriffen hätten, sagte der Polizeichef der Stadt Parbatipur im Norden des Landes, Mokbul Hossain. In der Hauptstadt Dhaka, wo tausende Soldaten patrouillierten, waren die Straßen weitgehend ausgestorben.

Insgesamt 21 Parteien hatten zum Boykott der Wahl aufgerufen. Unter ihnen war auch die Nationalistische Partei (BNP), die Umfragen zufolge bei einer Teilnahme den größten Stimmenanteil erhalten hätte. Die BNP verlängerte einen am Samstag begonnenen Generalstreik aus Protest gegen die Gewalt am Wahltag bis Mittwoch.

Angesichts der Gewalt und Boykottaufrufe war die Beteiligung niedrig, wie ein Sprecher der Wahlleitung sagte. Ergebnisse wurden für Montag erwartet. Angesichts des Boykotts kann Regierungschefin Sheikh Hasina mit einer klaren Parlamentsmehrheit rechnen. In 153 von 300 Wahlkreisen traten am Sonntag nur Kandidaten ihrer Awami-Liga oder verbündeter kleinerer Parteien an.

Seit Oktober wurden bei politisch motivierten Gewalttaten in Bangladesch etwa 150 Menschen getötet, seit Anfang 2013 gab es insgesamt 500 Tote. Beobachter fürchten in Folge des Urnengangs neuerliche Gewalt. Mit 154 Millionen Einwohnern belegt Bangladesch auf der Liste der bevölkerungsreichsten Staaten Platz acht, ein Drittel der Einwohner lebt unter der Armutsgrenze.

(Quelle: salzburg24)

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