Insgesamt kamen bei Gewalttaten zwischen den verfeindeten Lagern in den Wochen vor der Wahl am Sonntag mehr als 100 Menschen ums Leben. Hintergrund ist die erbitterte Rivalität von Ministerpräsidentin Sheikh Hasina und BNP-Chefin Begum Khaleda Zia, die seit mehr als 20 Jahren die Politik in dem armen Staat bestimmen.
Die nationalistische BNP boykottiert die Abstimmung, weil sie Wahlbetrug befürchtet. Sie protestiert damit dagegen, dass Hasina die bisher übliche Praxis abschaffte, wonach eine neutrale Übergangsregierung freie und faire Wahlen sicherstellen soll. Zudem wirft sie der Regierung vor, Parteichefin Khaleda faktisch unter Hausarrest gestellt zu haben. Die Regierung bestreitet dies. Zudem erklärte sie, die Einrichtung einer Übergangsregierung zur Überwachung der Wahl habe sich als nicht effektiv erwiesen. Angesichts des Boykotts dürfte Hasina als Siegerin aus der Wahl hervorgehen.
Kurz vor der Parlamentswahl wurden mehrere Wahllokale in zahlreichen Teilen des Landes in Brand gesetzt. Unbekannte haben laut Polizei in der Nacht auf Samstag in Schulen Feuer gelegt, die für die Wahl am Sonntag vorbereitet wurden. Wahlunterlagen wurden nicht verbrannt, da diese erst am Samstag verteilt werden. Die Wahlkommission bemüht sich um alternative Räume.
(Quelle: salzburg24)