Der türkische Geheimdienst sei inländischen und ausländischen Gruppen auf der Spur, mit denen noch abgerechnet werde, sagte Erdogan, bevor er zu einem Besuch nach Marokko abflog. In mehreren türkischen Städten lieferten sich regierungsfeindliche Demonstranten erneut Straßenkämpfe mit der Polizei. Ein junger Protestierer sei im Istanbuler Stadtteil Ümraniye getötet worden, als ein Autofahrer in eine Gruppe von Demonstranten steuerte, wurde der Ärzteverband TTB zitiert.
Allein in Istanbul habe es bisher 1.480 Verletzte gegeben, von denen mehrere mit dem Tod rängen. Seit Tagen kursieren zudem Berichte über mehrere getötete Demonstranten, allerdings nahm Amnesty International eine Meldung über zwei Todesopfer vom Sonntag wieder zurück.
Die Proteste hatten sich an der gewaltsamen Räumung eines Protestlagers entzündet, mit dem die Zerstörung des Gezi-Parks am zentralen Taksim-Platz in Istanbul verhindert werden sollte. Inzwischen richten sie sich vor allem gegen einen als immer autoritärer empfundenen Kurs Erdogans.
Trotz internationaler Aufrufe zur Zurückhaltung ging die türkische Polizei in der Hauptstadt Ankara am Montagabend weiter gegen Demonstranten vor. In den Straßen um den zentralen Kizilay-Platz habe es erneut Straßenschlachten gegeben, berichteten Aktivisten im Internet. Der türkische Sender Halk TV zeigte Bilder, auf denen Wasserwerfer im Einsatz zu sehen waren. Es soll weitere Verletzte gegeben haben.
(Quelle: salzburg24)