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Erneut Proteste und Polizeieinsatz in Istanbul

Veröffentlicht: 20. Juli 2013 21:13 Uhr
In Istanbul hat die türkische Polizei am Samstag erneut Wasserwerfer gegen Demonstranten eingesetzt. Sie trieb damit Hunderte auseinander, die sich in dem im Stadtzentrum liegenden Gezi-Park zum einer Hochzeitsfeier versammeln wollten. Laut jüngsten Umfragen kostet das harte Vorgehen gegen die Proteste die regierende AKP von Ministerpräsident Erdogan zunehmend Sympathipunkte bei den Wählern.

Auslöser für den Einsatz am Samstag war eine Feier. Ein Brautpaar hatte per Internet zu seiner Hochzeit geladen, das sich bei den Protesten gegen die Regierung im vergangenen Monat kennengelernt hatte. Den jüngsten Polizeieinsatz gegen Demonstranten in Istanbul hatte es vor einer Woche gegeben.

An den Bebauungsplänen für den Gezi-Park hatten sich landesweite Proteste gegen Ministerpräsident Erdogan entzündet. Die Demonstrationen, bei denen fünf Menschen starben und Tausende verletzt wurden, waren jedoch in den vergangenen Wochen weitgehend abgeebbt.

Das harte Vorgehen gegen Demonstranten hat die türkische Regierung nach Umfragen Sympathiepunkte bei den Wählern gekostet. Die regierende Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) käme im Falle einer Parlamentswahl nur noch auf 44,1 Prozent, zitierte die Zeitung "Hürriyet Daily News" am Samstag aus einer Umfrage des Meinungsinstituts Sonar. Im Februar 2012 seien es noch 53,2 Prozent und im vergangenen November 47,3 Prozent gewesen.

Institutschef Hakan Bayrakci führte die gesunkenen Werte auf die seit Ende Mai andauernden landesweiten Protesten zurück, gegen die die Regierung mit harter Hand vorgeht. Die wichtigste Oppositionspartei, die Republikanische Volkspartei (CHP), kommt in der Umfrage auf 28,2 Prozent - nach 19,8 Prozent im Februar 2012 und 25,2 Prozent im November, wie die Zeitung weiter berichtete. Sonar befragte demnach zwischen dem 8. und 16. Juli 3000 Menschen quer durch die Türkei. Bei der Wahl im Juni 2011 hatte die islamisch-konservative AKP von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan 49,8 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können.

(Quelle: salzburg24)

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