Demnach ignorierten die Demonstranten Aufrufe, die Kundgebungen aufzulösen. In Istanbul demonstrierten zudem wieder tausende Menschen auf dem Taksim-Platz.
In Istanbul und anderen Städten der Türkei gibt es seit Tagen Zusammenstöße zwischen Erdogan-Gegnern und der Polizei. Auslöser war die am Freitag erfolgte gewaltsame Auflösung von Protesten gegen große Bauvorhaben auf dem Gelände des beliebten Gezi-Parks am Taksim-Platz in Istanbul.
Bei den Protesten kamen bisher zwei junge Männer ums Leben. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen und Ärzteverbänden wurden mehr als 1.700 Menschen verletzt. In der Nacht zum Mittwoch wurden laut Medienberichten in der südlichen Stadt Hatay zwei Polizisten und drei Demonstranten verletzt.
Die türkische Regierung war am Dienstag erstmals um Deeskalation bemüht. Vizeregierungschef Bülent Arinc entschuldigte sich nach einem Treffen mit Staatspräsident Gül für die Polizeigewalt gegen friedliche Demonstranten. An diesem Mittwoch will Arinc mit Vertretern der Demonstranten zusammenkommen, wie der Sender CNN Türk berichtete.
Gül hat die Proteste unterdessen mit der Occupy-Bewegung im Westen verglichen. Sie hätten nichts mit dem "Arabischen Frühling" zu tun, meinte Gül am Dienstag. In den Ländern des "Arabischen Frühlings" gebe es keine freien Wahlen, der Wille des Volkes wird nicht beachtet und die Gerichte entsprechen nicht westlichen Standards, so Gül.
(Quelle: salzburg24)