Der Staatschef hatte vor zehn Tagen eine Waffenruhe für die Ostukraine ausgerufen, die Feuerpause in der Nacht zum Dienstag jedoch für beendet erklärt. Am Dienstagmorgen nahm die Armee ihren Einsatz gegen die Separatisten wieder auf. Sowohl Kiew-treue als auch prorussische Kräfte berichteten von schwerem Artilleriefeuer und Luftangriffen in den wirtschaftlich bedeutsamen Grenzregionen Lugansk und Donezk. Beide Seiten bestätigten zudem schwere Panzergefechte bei den Ortschaften Karliwka und Marinka.
Poroschenko versicherte am Dienstag jedoch, an seinem Friedensplan festzuhalten. In einem Telefonat mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel betonte der Präsident, dass er weiter eine politische Lösung der Krise anstrebe. In Moskau rief dagegen Parlamentspräsident Sergej Naryschkin dazu auf, die Feuerpause zu verlängern: "Wir glauben, dass ohne eine Waffenruhe, ohne den Start von Gesprächen, es einfach unmöglich sein wird, den Frieden wiederherzustellen." Naryschkin warf dem Westen vor, die Augen vor dem Leid der ukrainischen Bevölkerung zu verschließen. "Mitten in Europa tobt ein Bürgerkrieg, und der Westen tut so, als würde er es nicht bemerken."
Nach Angaben französischer Diplomaten werden die Außenminister Deutschlands, Frankreichs, Russlands und der Ukraine am Mittwoch in Berlin zu einem Vierertreffen zum Ukraine-Konflikt zusammenkommen. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes wollte diese Angaben am Abend aber noch nicht bestätigen.
Nach Angaben der französischen Diplomaten werden der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), sein französischer Kollege Laurent Fabius sowie der russische Außenminister Sergej Lawrow und der ukrainische Ressortchef Pawlo Klimkin am Nachmittag in Berlin über einen Ausweg aus dem seit Monaten andauernden Konflikt beraten. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hielt in den vergangenen Tagen bereits mehrfach gemeinsame Telefonkonferenzen mit den Staatschefs der drei Länder ab.
(Quelle: salzburg24)