"Die Offensive endet erst, wenn der letzte russische Söldner ukrainischen Boden verlassen hat", sagte Verteidigungsminister Michail Kowal. Medien berichteten über große Schäden in den bombardierten Orten. Die Kämpfe waren am Vortag nach dem Ende einer zehntägigen Waffenruhe wieder aufgeflammt.
In der Nacht zum Mittwoch griffen prorussische Kämpfer einen ukrainischen Posten an der Grenze zu Russland an. Ein ukrainischen Grenzschützer sei getötet und vier weitere seien verletzt worden, teilte der Grenzschutz mit. Demnach wurden auf den Posten Nowoasowsk in der Region Donezk etwa 20 Mörsergranaten abgefeuert. Mehrere Grenzposten in der Region sind zwischen den ukrainischen Sicherheitskräften und den Separatisten umkämpft. Die Staatsführung in Kiew wirft Russland vor, die Separatisten über die Staatsgrenze hinweg mit Waffen und Verstärkung zu versorgen.
Der ukrainische Geheimdienst SBU meldete unterdessen die Festnahme eines Separatistenführers in Berdiansk im Südosten des Landes. Der selbsternannte Bürgermeister der Rebellenhochburg Gorlowka, Wolodimir Kolosniuk, sei für die Beschaffung von Waffen für die Milizen in der Region Donezk zuständig gewesen.
In einem Café in Berdiansk habe er während des Zugriffs der Einsatzkräfte gerade über den Kauf von Maschinengewehren, Granaten und Sprengstoff im Gesamtwert von 124.000 Euro verhandelt. Kolosniuk muss sich nun nach Angaben des SBU wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung verantworten. Ihm wird zur Last gelegt, an Angriffen auf die ukrainischen Streitkräfte beteiligt gewesen zu sein.
Der ukrainische Parlamentschef Alexander Turtschinow sprach in Kiew von Erfolgen der "Anti-Terror-Operation". Regierungstruppen und Nationalgarde seien dabei, den Osten der Ukraine "effektiv von Terroristen zu säubern und von den Belagerern zu befreien". Der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Sorjan Schkirjak, sprach von etwa 1.000 getöteten Separatisten allein am Dienstag.
Separatisten wiesen dies als "Unsinn" zurück. "Es gibt schwere Kämpfe, doch wir sind bisher nicht einen Meter zurückgewichen", sagte der Anführer Waleri Bolotow in Luhansk (Lugansk). "Es wurde eine große Zahl an Militärtechnik und Personalbestand des Gegners vernichtet."
Russland forderte die ukrainische Regierung erneut zu einer Feuerpause im Kampf gegen Separatisten auf. Die Armee des Nachbarlandes müsse den "Beschuss friedlicher Städte und Dörfer" sofort einstellen, betonte das Außenministerium in Moskau am Mittwoch in einer Mitteilung. Die Führung in Kiew dürfe ihre innenpolitischen Probleme nicht durch die "Vernichtung der Bürger" lösen.
Der Vizechef des russischen Sicherheitsrats, Jewgeni Lukjanow, warf den USA "gefährliche Zündelei" in der Ukraine vor. Die prowestliche Führung in Kiew lasse sich ihre Politik von "US-Experten aus der Aufklärungsbranche und den Sicherheitsdiensten" diktieren, sagte er der Staatsagentur Ria Nowosti. Die Lage sei wie in den 1990er Jahren in Russland, als CIA-Mitarbeiter "fatalen Einfluss" nehmen wollten auf die Politik des Kreml, kritisierte Lukjanow in Moskau.
(Quelle: salzburg24)