Nach Angaben der dänischen Regierung befinden sich die vermissten Beobachter wohl in der Gewalt prorussischer Separatisten. Die vier OSZE-Mitarbeiter, darunter ein Däne, seien nach bisherigen Erkenntnissen der Regierung am Montag von bewaffneten Separatisten in der Ukraine festgesetzt worden, erklärte Handels- und Entwicklungsminister Mogens Jensen am Dienstag.
Das vermisste Team war den Angaben zufolge auf einer "Routinepatrouille" in der Region Donezk unterwegs. Die Beobachter stammen laut OSZE aus Dänemark, Estland, der Türkei und der Schweiz und gehören zu Beobachtermissionen mit insgesamt 210 Einsatzkräften, die sich generell um die Lage in der Ukraine kümmern, nicht speziell um die Präsidentschaftswahl vom Sonntag. Die Mission ist auch mit der russischen Regierung abgestimmt. Die Beobachter sollen zu unterschiedlichen örtlichen und staatlichen Instanzen sowie zu ethnischen und religiösen Gruppen Kontakt aufnehmen.
Die Beobachter seien an einem Kontrollposten festgehalten worden, es sei aber nicht klar, wer dort die Verantwortung getragen habe, hieß es. Die OSZE teilte mit, es sei nicht gelungen, den Kontakt zu den vier Beobachtern wieder aufzubauen. Die OSZE stehe jedoch im Kontakt mit der Regierung in Kiew und den Regionalbehörden, um den Aufenthaltsort der Mitarbeiter herauszufinden.
Ein Vertreter des türkischen Außenministeriums sagte, die Telefone der Beobachter seien beschlagnahmt worden. Aus nicht amtlichen Quellen habe die Regierung in Ankara erfahren, dass die Beobachter "wohlbehalten und in Sicherheit" seien.
Ende April hatten prorussische Milizen in der Ostukraine sieben Militärbeobachter der OSZE gefangen genommen, darunter auch vier Deutsche. Nach mehr als einwöchiger Gefangenschaft in der Rebellenhochburg Slawjansk wurden die Geiseln wieder freigelassen.
In der Region Donezk hatte es am Montag heftige Gefechte zwischen den Separatisten und der ukrainischen Armee gegeben. Dabei wurden nach Angaben des Bürgermeisters Alexander Lukjantschenko 38 Kämpfer und zwei Zivilisten getötet. Zudem gab es 43 Verletzte.
(Quelle: salzburg24)