Im Weltsicherheitsrat flammte neuer Streit über eine Syrien-Resolution auf, mit der das Regime von Präsident Assad gezwungen werden soll, seine Zusagen zur Beseitigung von Chemiewaffen einzuhalten. Bei dem Giftgasangriff vor vier Wochen sollen über 1.000 Menschen ums Leben gekommen sei. Syriens Regierung und die Rebellen beschuldigen sich gegenseitig, die weltweit geächteten Waffen einzusetzen. Das Mandat der Inspekteure richtete sich nur darauf zu untersuchen, ob und welche Chemiewaffen eingesetzt worden waren. Dagegen sollte die Frage, wer für den tödlichen Einsatz verantwortlich ist, ausdrücklich nicht beantwortet werden.
Nach einer Vereinbarung der USA mit Russland muss das Assad-Regime sein Chemiewaffenarsenal bis Samstag offenlegen. In den kommenden Monaten sollen die Chemiewaffen dann aus dem Bürgerkriegsland gebracht und zerstört werden. Bis Mitte 2014 soll der Prozess abgeschlossen sein. Allerdings geht der ehrgeizige Plan nur auf, wenn das Assad-Regime in vollem Umfang kooperiert.
Mit einer "starken und bindenden" Resolution wollen die USA, Frankreich und Großbritannien deshalb im UN-Sicherheitsrat den Druck auf die syrische Führung, ihre Zusagen auch umzusetzen. Allerdings bremst Russland den Westen erneut aus und lehnt die Androhung von Gewalt weiter ab. Die UN-Vetomacht sieht außerdem kaum Chancen, dass der Weltsicherheitsrat noch in dieser Woche eine Syrien-Resolution verabschiedet.
Die humanitäre Lage in Syrien wird zweieinhalb Jahre nach Ausbruch der Gewalt immer prekärer. Rund 50 namhafte Mediziner riefen die Vereinten Nationen im britischen Fachjournal "The Lancet" auf, die Ärzte in Syrien stärker zu unterstützen. "Der Konflikt in Syrien hat zu einer der wohl schlimmsten humanitären Krisen seit Ende des Kalten Krieges geführt", heißt es.
(Quelle: salzburg24)