Der Generalstabschef der US-Streitkräfte betonte, er habe Präsident Obama mehrere Optionen für einen US-Militäreinsatz in dem seit zweieinhalb Jahren umkämpften Land vorgelegt. Letztlich liege die Entscheidung über bewaffnete Angriffe aber beim Präsidenten. "Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten", sagte Dempseys Stellvertreter James Winnefeld.
Der Begriff "kinetische Angriffe", den Dempsey gebrauchte, sorgte für Spekulationen darüber, in welche Maße die USA in Syrien militärisch tätig werden könnten. Details dazu verriet er ebenso wenig wie auch seine Haltung im Umgang mit dem Assad-Regime. "Es wäre unangebracht, öffentlich meine Meinung darüber zu äußern, welche Art der Gewalt wir benutzen sollten", so Dempsey.
Zugleich stellte er klar, dass die Rebellen im Kampf gegen das Assad-Regime an Boden verlören. "Der Wind hat sich zu seinen (Assads) Gunsten gedreht", sagte Dempsey. Winnefeld fügte hinzu: "Wenn ich voraussagen müsste, wer gewinnt, wäre es derzeit das Regime, aber nur knapp."
Die USA unterstützen syrische Rebellen bisher mit Waffenlieferungen, greifen militärisch aber nicht selbst in das Kriegsgeschehen ein. Mitte Juni zeigte sich Obama davon überzeugt, dass das syrische Regime durch den Einsatz tödlicher Giftgase eine von ihm gezogene "Rote Linie" überschritten habe. Damit gab Washington mehr als zwei Jahre nach Ausbruch des blutigen Bürgerkrieges seine Zurückhaltung auf.
Bei der Anhörung im Kongress ging es um Dempseys erneute Nominierung für seinen Posten als Generalstabschef. Dempsey reagierte mit seinen Antworten auf wiederholte Fragen von Senator John McCain, der in der Vergangenheit schon mehrfach einen militärischen Einsatz der USA gegen Machthaber Assad gefordert hatte.
(Quelle: salzburg24)