UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon will dadurch das nötige Beweismaterial sammeln. Angesichts der Schwere der Vorwürfe forderte Ban die syrische Regierung nachdrücklich auf, sein Untersuchungsteam einreisen zu lassen. Ziel sei eine unabhängige und unparteiliche Untersuchung.
Damaskus wies die Chemie-Vorwürfe als "Lügen" zurück. Die Erklärung des Weißen Hauses sei "mit Lügen gespickt", erklärte am Freitag ein Vertreter des syrischen Außenministeriums. Den US-Angaben lägen "erfundene Informationen" zugrunde. Russland warnte vor einer Eskalation in der Region. "Die Vorwürfe an die Führung in Damaskus, dass sie Chemiewaffen eingesetzt haben soll, sind nicht mit glaubwürdigen Tatsachen belegt", teilte das Außenamt in Moskau am Freitag mit.
Das "Wall Street Journal" berichtete am Freitag, die US-Armee erwäge eine Flugverbotszone in den syrischen Grenzgebieten als Schutzraum für die Rebellen. Frankreich räumt diesen Plänen aber wenig Chancen ein. Russland und China haben im Sicherheitsrat mit ihrem Veto ein internationales Vorgehen gegen Damaskus wiederholt blockiert.
Nach Erkenntnissen der US-Geheimdienste habe Syriens Staatsführung im Laufe des vergangenen Jahres "in geringem Umfang" mehrfach Chemiewaffen eingesetzt, erklärte der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater Ben Rhodes. Bei den Angriffen seien "100 bis 150 Menschen" getötet worden. Unter anderem sei das Nervengas Sarin zum Einsatz gekommen.
Die deutsche Bundeskanzlerin Merkel diskutierte am Freitagabend mit Obama, dem französischen Präsidenten Hollande, dem britischen Premier Cameron und dem italienischen Regierungschef Letta über die Lage in Syrien. Die Videokonferenz war Teil der Vorbereitungen für den Gipfel der acht großen Industriestaaten (G-8), der am Montag im nordirischen Lough Earne beginnt.
(Quelle: salzburg24)