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Verstärkte Bemühungen um Waffenruhe in Nahost

Veröffentlicht: 12. Juli 2014 20:29 Uhr
Angesichts der anhaltenden israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen mit mehr als 130 Toten bemüht sich die internationale Gemeinschaft um ein Ende der Gewalt. Der Sonderbeauftragte des Nahost-Quartetts, Tony Blair, reiste am Samstag zu Beratungen nach Ägypten. Die Außenminister Deutschlands, Großbritanniens, Frankreichs und der USA wollen am Sonntag in Wien über den Konflikt sprechen.

Radikale Palästinenser im Gazastreifen feuerten auch am Samstag dutzende Raketen auf Israel. Israel setzte seine Luftangriffe auf den Gazastreifen am Samstag die fünfte Nacht in Folge und auch tagsüber fort. Nach palästinensischen Angaben wurden dabei 35 Menschen getötet. Unter den Toten waren auch zwei Bewohnerinnen eines Behindertenheims sowie zwei Neffen von Hamas-Anführer Ismail Hanija. Die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen seit Beginn der israelischen Militäroffensive stieg damit auf 135. Fast 950 Menschen wurden demnach verletzt. Den palästinensischen Ärzten ging nach eigenen Angaben das medizinische Material aus.

Wie die israelische Armee am Samstag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden fast 160 Ziele im Gazastreifen bombardiert, darunter rund 70 Raketenwerfer und mehrere Waffenlager, von denen sich eines in einer Moschee befunden habe. Zehn "Terroristen" seien getötet worden.

Militante Palästinenser feuerten in den vergangenen fünf Tagen fast 600 Geschosse auf Israel ab, davon allein 43 am Samstag. Die israelische Luftabwehr fing bisher rund 140 palästinensische Raketen ab. Nach Angaben der israelischen Armee schlugen am Samstag drei Geschosse aus dem Gazastreifen in den palästinensischen Gebieten im Westjordanland ein. Die Raketen hatten am Abend Luftalarm in Jerusalem ausgelöst.

Die israelischen Streitkräfte hatten am Dienstag ihre Offensive "Schutzrand" begonnen, um den massiven Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen zu stoppen. Insgesamt 1.160 Mal griff die israelische Luftwaffe seitdem Ziele in dem Küstenstreifen an. An der Grenze zum Gazastreifen zog die Armee weiter Panzer und Bodentruppen für eine mögliche Bodenoffensive zusammen. Die neuerliche Gewalteskalation hatte mit der Entführung und Tötung dreier israelischer Jugendlicher im Westjordanland begonnen. Israel schrieb die Tat der radikalislamischen Hamas zu. Anschließend wurde ein palästinensischer Jugendlicher in Jerusalem bei lebendigem Leibe von jüdischen Extremisten verbrannt.

In einer einstimmigen Erklärung riefen die 15 Mitglieder im UN-Sicherheitsrat am Samstag beide Seiten zu einer Waffenruhe auf sowie zur Achtung des humanitären Völkerrechts, "insbesondere den Schutz von Zivilisten".

Die israelische Regierung und die Palästinenser-Führung erteilten Forderungen nach einem Ende der Gewalt bisher eine Absage. Ägypten hatte am Freitag seine Vermittlungsbemühungen wegen der "Sturheit" der Konfliktparteien für gescheitert erklärt. Der britische Ex-Premierminister Blair, der das Nahost-Quartett aus UNO, USA, EU und Russland vertritt, will nun mit ägyptischen Regierungsvertretern über eine Fortsetzung der Bemühungen beraten.

Der britische Außenminister William Hague sagte am Samstag, er wolle am Rande des Außenministertreffens zum iranischen Atomprogramm am Sonntag in Wien mit seinen Kollegen aus Berlin, Washington und Paris über eine mögliche Waffenruhe in Nahost sprechen. Die Außenminister der Arabischen Liga wollen am Montag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen.

(Quelle: salzburg24)

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