Der Busbahnhof liegt in einem Vorort der Hauptstadt, in ihm hielten sich zur Zeit der Bombenexplosion viele Menschen auf. Die Bombe explodierte nur 50 Meter von dem Ort des Doppelanschlags Mitte April.
Der vorangegangene Anschlag war der bisher blutigste Anschlag in Abuja. Bei dem Angriff der Islamistengruppe Boko Haram am 14. April hatte es 75 Tote gegeben. Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Staates im mehrheitlich muslimischen Norden des Landes. Dabei verübt sie vor allem im Nordosten des Landes immer wieder Angriffe auf Polizei, Armee und Behörden, aber auch auf Schulen und Kirchen. Allein seit Beginn des Jahres wurden dabei mehr als 1.500 Menschen getötet.
Kritiker werfen dem christlichen Präsident Goodluck Jonathan Schwäche im Umgang mit den Islamisten vor. Zugleich sehen Menschenrechtler aber in dem oft brutalen Vorgehen der Armee gegen echte oder vermeintliche Anhänger der Islamisten mit einen Grund für die Rebellion. Hintergrund des Konflikts ist der Streit um die Verteilung der politischen Posten und der Finanzmittel zwischen dem mehrheitlich christlichen Süden und dem überwiegend von Muslimen bewohnten Norden.
Der Anschlag von Donnerstag ereignete sich, während die Islamisten weitere mehrere Dutzend Schülerinnen in ihrer Gewalt halten. Obwohl die Sicherheitskräfte eine groß angelegte Suchaktion starteten, um die Mitte April aus einer Schule in Chibok im nordöstlichen Teilstaat Borno entführten Schülerinnen zu finden, fehlt von einem Großteil der Mädchen zwischen zwölf und 17 Jahren weiter jede Spur. Die Angaben über ihre Zahl variieren zwischen 129 und 187.
(Quelle: salzburg24)