Der am 10. Juli 1946 in Knittelfeld geborene Manzenreiter stieg 1979 als Gemeinderat in die Kommunalpolitik ein, ab 1984 war der gelernte Lokführer Stadtrat für Finanzen und Umweltschutz. Drei Jahre später beerbte er Leopold Hrazdil als Stadtchef und regierte 22 Jahre lang - bis zur Wahl 2009 - mit absoluter Mehrheit im Gemeinderat. Als seine Partei in Villach 2009 von 58,4 auf 44,6 Prozent der Stimmen absackte, machte er selbst bei der Bürgermeister-Direktwahl noch 56,9 Prozent. Im Rathaus regiert er seither in einer Koalition mit den Villacher Freiheitlichen, mit den Stadtschwarzen "kann" er überhaupt nicht.
Anno 1999 war Manzenreiter, der 1967 ins südlichste Bundesland übersiedelt war, auch 222 Tage lang Chef der Kärntner Sozialdemokraten. Er warf aber das Handtuch, nachdem eine Abstimmung im Parteivorstand nicht nach seinem Geschmack ausgegangen war. Manzenreiter zog sich nach Villach zurück, blieb aber trotzdem ein Machtfaktor in der Landes-SPÖ, der stets im Hintergrund als Strippenzieher werkte. 2010 wollte er es offenbar noch einmal wissen, zog seine neuerliche Kandidatur für den SPÖ-Chefposten allerdings nach einem Skiunfall zurück. Ausgerechnet Peter Kaiser, den Manzenreiter verhindern wollte, wurde danach Parteivorsitzender und ist inzwischen Landeshauptmann.
In einer Aussendung würdigte Kaiser am Donnerstag die Verdienste Manzenreiters, der "mit aufrichtiger sozialdemokratischer Politik Villach zu einer modernen, weltoffenen Stadt" gemacht habe. Er sei ein Politiker, dessen Stimme nicht nur innerhalb der SPÖ und in Villach sondern auch in Kärnten Gewicht habe. Für seinen Entschluss gebühre ihm Respekt.
(Quelle: salzburg24)