"Wir sind ein europäisches Land - mit unserer Mentalität, unserer Geografie - und wollen der Europäischen Union beitreten", ruft er den Zehntausenden Demonstranten in der Hauptstadt zu.
Klitschko gilt als frische Kraft in einer von Korruption und persönlichen Angriffen geprägten politischen Szene in der früheren Sowjetrepublik. Viele verbinden mit ihm auch die Hoffnung auf eine weitere Westanbindung der Ukraine. Den Einzug ins Parlament schaffte der Chef der Partei Udar (Schlag) vor einem Jahr klar. Künftig will er sogar Präsident des zweitgrößten Flächenstaats Europas werden.
In Kiew, wo Klitschko in einem 225-Quadratmeter-Loft wohnt, bewarb er sich zweimal vergeblich um den Posten des Bürgermeisters. "Boxen hat Regeln, aber die ukrainische Politik ist einfach nur schmutzig", sagt der Sportler, der auch gut Deutsch und Tschechisch spricht.
Der am 19. Juli 1971 in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kirgistan geborene Sohn eines sowjetischen Offiziers lebte als Kind mit seinem Vater in der Nähe von Prag. Später zog er mit seinem ebenfalls als Boxer erfolgreichen Bruder Wladimir nach Hamburg.
Ob er seine sportliche Karriere fortsetzt, muss "Dr. Eisenfaust" dem Box-Weltverband WBC zufolge noch im Dezember entscheiden. Seine Pflichtverteidigung hatte der 2,02-Meter-Hüne mehrfach verschoben.
(Quelle: salzburg24)