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Vorsicht Wildwechsel: Unfallgefahr steigt im Sommer

Veröffentlicht: 10. Juni 2010 12:42 Uhr
Im vergangenen Jahr verunglückten exakt 893 Rehe auf Salzburgs Straßen, die meisten davon im Flachgau (448), gefolgt vom Pongau (127) und dem Tennengau (110). Das meldete der ÖAMTC Salzburg am Donnerstag in einer Presseaussendung.

 ”Gerade in den Sommermonaten, wenn viele Autofahrer später am Abend unterwegs sind,  ist die Gefahr, dass plötzlich ein Reh auf die Straße springt, relativ groß”, sagt Landesjägermeister Josef Eder. Zudem setzt Mitte Juli die Brunftzeit der Rehe ein und damit ein verstärkter Wildwechsel.

Auch andere Wildarten werden in großer Zahl zu Opfern des Straßenverkehrs. So verendeten im Vorjahr im Bundesland Salzburg 743 Feldhasen, 159 Füchse, 70 Dachse und 29 Stück Rotwild nach Kollisionen mit Autos.

Wie gefährlich eine Begegnung mit einem Rehwild ist, hängt in erster Linie von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs ab. “Eine Kollision mit einem 25 kg schweren Reh bei 50 km/h ist so, als würden 500 kg gegen das Auto drücken. Fährt man mit 100 km/h vervierfacht sich das Gewicht auf zwei Tonnen”, weiß ÖAMTC-Direktor Erich Lobensommer. “Daher sollte man bei Walddurchfahrten grundsätzlich die Geschwindigkeit verringern und stets bremsbereit sein.”

Regen Wildwechsel gibt es nicht nur in Walddurchfahrten, sondern auch auf Feldern mit hohem Bewuchs. Gefahrenzonen sind zusätzlich noch mit einer Warntafel “Achtung Wildwechsel” gekennzeichnet. Hat nun ein Reh schon den Weg gekreuzt, sollte man sich trotzdem nicht in Sicherheit wiegen, denn ein Reh kommt selten allein. Springt während der Dämmerung oder nachts Wild auf die Straße, Gas wegnehmen, abblenden, abgesetzt hupen und - wenn es die Verkehrssituation zulässt - bremsen. Damit gibt man den Tieren ausreichend Zeit, aus dem Gefahrenbereich zu entkommen. Das Hupen unterstützt die Flucht der Wildtiere, denn ein herannahendes Auto allein wird nicht unbedingt als gefährlich eingeschätzt.

Um die Zahl der Wildunfälle auf Salzburgs Straßen zu senken, wurden auch in einem gemeinsamen Projekt mit der Salzburger Landesversicherung, der Generali-Versicherung, dem Land Salzburg und der Jägerschaft in den letzten Jahren rund 4.000 akustische Wildwarngeräte eingesetzt. Damit konnten die Verkehrsunfälle mit Wild auf den ausgestatteten Strecken um ca. 75 Prozent (jährlich ca. 300 Stück Rehwild) reduziert werden.

Wer ohne Meldung weiterfährt, begeht Fahrerflucht

Nach einem Wildunfall muss die Meldung an die Polizei oder den Revierjäger sofort erfolgen. “Kommt man dem nicht nach, begeht man Fahrerflucht und der Betroffene muss mit einer Anzeige und einer Strafe bis zu 2180 Euro rechnen“, warnt Lobensommer.  Um nach einem Unfall mit einem Reh unnötigen Ärger zu vermeiden, rät der ÖAMTC,  sofort – und zwar ohne unnötigen Aufschub – Jäger oder Polizei verständigen, am besten über den Notruf 133. Wer in der Nacht einen Unfall mit einem Reh hatte und meint, am nächsten Morgen genügt die Meldung an die Polizei, der irrt gewaltig. Das ist zu spät. Außerdem ist die Mitnahme des Wildes verboten, dies würde den Tatbestand der Wilderei erfüllen.

Der ÖAMTC rät nach einem Wildunfall zu einer möglichst raschen Schadenmeldung an die Kasko-Versicherung. Zudem bietet der ÖAMTC-Schutzbrief eine Wildschadenhilfe. Der Club übernimmt 80 Prozent der Reparaturkosten oder des Versicherungs-Selbstbehaltes bis zu einem Höchstbetrag von 600 Euro. Eine Kaskoversicherung schützt vor finanziellem Schaden bei einem Wildunfall.

Anzahl der verunglückten Rehe auf Salzburgs Straßen nach Bezirken (2009):

Bezirk

                    Anzahl verunglückte Rehe

Salzburg Stadt

10

Flachgau

448

Pongau

127

Tennengau

110

Pinzgau

106

Lungau

92

Quelle: Salzburger Jägerschaft

(Quelle: salzburg24)

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