Häupl dankte in seiner Rede für "die sehr persönliche Freundschaft", die die beiden verbinde und sprach von "kommunalpolitischen Seelenverwandten". Er erklärte die Interessensvertretung der Metropolen als wichtige politische Angelegenheit, weil derzeit 60 Prozent der Menschen in Europa in Städten leben. Er lobte Delanoes Engagement, weil es gelang, trotz deutlicher Unterschiede in Organisation und Verwaltung der Städte, die Interessen "auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, der nicht immer der kleinste ist".
Weiters erwähnte er das Messerattentat auf Delanoe im Jahr 2002, das aus "verblendetem Rassismus, politischem Hass und Hass gegen Homosexuelle" begangen worden sei und erklärte, dass dieses Ereignis ihn noch mehr bestärkt hätte, mit allen demokratischen Mitteln für ein respektvolles Miteinander zu werben. Häupl würdigte Delanoes grundsätzliches Eintreten gegen Ausgrenzungen aller Art in der französischen Hauptstadt. In diesem Rahmen sprach Häupl Delanoe eine Einladung zum Life Ball in Wien aus, welche dieser auch gerne annahm.
Delanoe, der seit März 2001 Bürgermeister von Paris ist, bestätigte, dass die Zusammenarbeit beispielhaft und einmalig sei. Es ginge nicht nur um einzelne Themen, sondern beide Verwaltungen würden sich gegenseitig beeinflussen und verbessern sowie stärken und bereichern.
Er bezeichnete Wien als "wundervolle Stadt" und äußerte den Wunsch, weiterhin "viel mit euch zu teilen". Paris vertrete die gleiche Mentalität und das gleiche Know-how wie Wien. Delanoe dankte Häupl für seine Ideen und seinen Einfluss, da in Paris in den vergangenen Jahren nach Wiener Vorbild viele neue Wohnungen, Kinderkrippen und Grünflächen entstanden sind. "Ein Bürgermeister lebt eine Liebesgeschichte mit seiner Stadt", sagte er abschließend.
Häupl und Delanoe unterzeichneten bereits im Herbst 2010 ein Städteabkommen zwischen Paris und Wien, um die Zusammenarbeit und Freundschaft weiter zu vertiefen. Darüber hinaus unterstützte der Pariser Bürgermeister Michael Häupl und die SPÖ im Wahlkampf für die Wien-Wahl 2010.
(Quelle: salzburg24)